29. Jun 2021

Stadtbaupuzzle: Gewinner des städtebaulichen Ideenwettbewerbs für Berliner Stadtrandlagen stehen fest / Online-Ausstellung veröffentlicht

blauer Umriss von Berlin auf ockerfarbenem Grund; darüber Schriftzug Stadtbaupuzzle

Berlin wächst: Vor diesem Hintergrund sieht sich die Metropole unter anderem mit einer erhöhten Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum konfrontiert. Neben der Nachverdichtung innerstädtischer Lagen und der Ergänzung von Großwohnsiedlungen rücken zunehmend periphere Siedlungsbereiche in den planerischen Fokus. Zur Entwicklung nachhaltiger und zukunftsorientierter Stadterweiterungskonzepte für städtische Randlagen hat die kommunale HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH einen städtebaulichen Ideenwettbewerb ausgelobt, der sich als Planungslabor für das Weiterbauen der Stadt versteht. 

Leitidee des Wettbewerbs war es daher, einen fachlichen Diskurs über die künftigen Anforderungen an urbane Stadtquartiere in Berliner Stadtrandlagen anzustoßen – losgelöst von einer genauen Verortung und den damit verbundenen Befindlichkeiten. Im Fokus der Aufgabe standen zukunftsorientierte und nachhaltige Überlegungen zu Modularität, Identität und Flexibilität von Bebauungstypen, den sogenannten Puzzlestücken. Im Ergebnis sollte ein „Quartier der kurzen Wege“ mit einem zweckmäßigen Nutzungsmix und einem nachhaltigen Mobilitätskonzept entwickelt werden. Neben der kreativen Auseinandersetzung mit öffentlichen, gemeinschaftlichen und privaten Räumen waren soziale und integrative sowie ökologische und stadtklimatische Funktionen in dem neuen Stadtquartier zu berücksichtigen sowie ein großzügig bemessener (zentraler) Landschaftraum zu integrieren. 

In dem nach RPW durchgeführten Verfahren wurden neben drei gesetzten Teams aus Architekt:innen und Landschaftsarchitekt:innen zwölf weitere Teams unter 38 internationalen Bewerbern ausgelost. In einem gesonderten Verfahren erfolgte parallel die Durchführung eines studentischen Ideenwettbewerbs mit derselben Aufgabenstellung. Am Studentenwettbewerb beteiligten sich Studierende aus Berlin, Dortmund, Karlsruhe und Weimar, die in Einzel- oder Gruppenarbeiten insgesamt 15 Beiträge eingereicht haben. 
„Die Ergebnisse des Wettbewerbs geben uns für die Entwicklung von Quartieren an den Rändern urbaner Räume wertvolle Hinweise, wie Berlin nachhaltig wachsen und sich entwickeln kann. Die Preisträger:innen haben dabei gute und spannende Lösungen für die Strukturen innerhalb des Quartiers aber auch im Übergang zur angrenzenden Bebauung und Landschaften aufgezeigt“, sagt Jurymitglied Stefan Schautes, Leiter Neubau und Prokurist der HOWOGE. „Durch das Einbeziehen der Studierenden können wir darüber hinaus die Sichtweise der jungen Generation und ihre Interpretation der Stadt der Zukunft in die Diskussion einbeziehen. Wir freuen uns auf einen weiteren Dialog und danken allen Teilnehmer:innen für ihre Arbeit und die inhaltsreichen und zukunftsweisenden Entwürfe und Konzepte.“   

Preisträger Wettbewerbs

  • 1.    Preis: AllesWirdGut Architektur ZT GmbH Wien München, Wien mit KIERAN FRASER LANDSCAPE DESIGN e.U., Wien
  • 2.    Preis: ISSS research | architecture | urbanism PartGmbB, Berlin mit bauchplan ).( Landschaftsarchitekten und Stadtplaner, München 
  • 3.    Preis: yellow z - Abel Bormann Koch Architekten und Stadtplaner PartGmbB, Berlin mit HOLZWARTH  Landschaftsarchitektur, Berlin

Anerkennungen erhielten die Büroteams

  • •    ADDITIV Dipl.-Ing. Arch. Kettel Burkert PartG mbB i.G., München und 0101, SARL d'architecture, Nantes mit NOLTE I GEHRKE Partnerschaft. v. Landschaftsarchitekten mbB, Berlin
  • •    performative architektur, Stuttgart undt UTA Architekten und Stadtplaner GmbH, Stuttgart mit KOEBER LANDSCHAFTSARCHITEKTUR  GmbH, Stuttgart

Preisträger des Studentenwettbewerbs

  • 1.    Preis: Esther Ahr; Lena Diete; Lena Reißler; Carolina Richter; Technische Universität Berlin, Labor für Integrative Architektur (LIA)
  • 2.    Preis: Alma Kaltenhäuser; Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Architektur und Urbanistik
  • 3.    Preis: Nadine Georgie; Beatrice Höckel; Karlsruher Institut für Technologie (KIT), Fakultät für Architektur, Institut Entwerfen von Stadt und Landschaft
  • Ankauf/Anerkennung: Simon Andri Fischer; Jan Gerrit Müller-Scheeßel; Bauhaus-Universität Weimar, Fakultät Architektur und Urbanistik

Aus den schriftlichen Beurteilungen der Wettbewerbsjury

Zum 1. Preis der Architekten und Landschaftsarchitekten
„Die Arbeit verfolgt auf extreme Art und Weise zwei Ansätze, die sie von allen anderen Arbeiten deutlich unterscheidet. Auf der einen Seite die radikale Reduktion des Nettobaulands zur Maximierung der Öffentlichen- und Erschließungsräume. Auf der anderen Seite die intensive Auseinandersetzung mit der Idee eines modularen 
Städtebaus.“

Zum 1. Preis der Studierenden
 „Das Motiv des Wohnhofes zieht sich durch das gesamte Stadtquartier und wird der Nutzung und der Dichte entsprechend angemessen und vielseitig variiert. Der Entwurf bietet durch die wenigen aber gut variierten städtebaulichen Typen sowie deren Anordnung zueinander einen vielseitigen urbanen Stadtraum.“

Stimmberechtigte Preisrichterinnen und Preisrichter waren neben dem gewählten Vorsitzenden James Miller Stevens, Stadtplaner; Stefan Schautes, Bereichsleiter Neubau und Prokurist HOWOGE; Prof. Dr. Philipp Bouteiller, Prof. Dr. Vanessa Carlow, Architektin und Stadtplanerin; Dr. Martina Doehler-Behzadi, Stadtplanerin; Stefan Hartlock, Stadtplaner; Ellen Kallert Landschaftsarchitektin und Timo Péli, Projektleiter Neubau HOWOGE. Friederike Lichtenthal und Prof. Christoph Mayer waren ständig anwesende stellvertretende Fachpreisrichter:innen. 

Das Verfahren wurde durch das Büro UmbauStadt betreut.

Die Entwürfe sind ab sofort im Rahmen einer Online-Ausstellung unter https://www.howoge.de/wohnungsbau/wettbewerbe/stadtbaupuzzle
veröffentlicht.