Funktionsskizze Primo-Levi-Gymnasium

Partizipation Gemeinsam gestalten für ein besseres Lernen

In allen Sanierungs- und Neubauvorhaben führen wir in Absprache mit dem Bedarfsträger, den Schulen und dem jeweiligen Bezirk Partizipationsverfahren zur Beteiligung der Schulgemeinschaft durch. Unser Ziel ist es, dass bereits im Planungsprozess die Bedarfe der Schulgemeinschaft, des Bezirks und ggf. weiterer Akteur:innen berücksichtigt werden. Dabei wenden wir die von der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie herausgegebenen „Leitlinien für die Partizipation im Schulbau„ an. Diese Leitlinien wurden von der Taskforce Schulbau mit Unterstützung des Landesbeirats Schulbau entwickelt und zeigen unterschiedliche Möglichkeiten der Mitbestimmung der Schulgemeinschaften auf und geben eine Orientierung für die Wahl der geeigneten Beteiligungsverfahren.

Phase 1
Phase 2
Phase 3
Phase 4

Am Anfang steht die Bestandsaufnahme

Als Grundlage der Schulsanierungen dient das projektspezifische Bedarfsprogramm. In diesem werden alle wesentlichen planerischen Grundlagen einer Schule wie zum Beispiel der Umfang einer Baumaßnahme, das Raum- und Funktionsprogramm sowie die Kostendaten ermittelt und festlegt.

Der Ausgangspunkt für das Raumprogramm ist die Raumdatei des Berliner Lern- und Teamhauses. Um sich einen Überblick zu verschaffen, muss zunächst das quantitative „Soll“ und „Ist“ der Flächen abgeglichen werden. Aus diesem Abgleich ergibt sich die Dringlichkeit einer Sanierung oder gegebenenfalls auch einer baulichen Erweiterung.

Die folgende „Phase Null“ beschreibt den Partizipationsprozess, der in einem frühen Stadium der Planung – also vor Erarbeitung des Bedarfsprogramms – beginnt.

„Phase Null“: Die Partizipations-Workshops

Die Interessen der unterschiedlichen Nutzer:innengruppen von Schulgebäuden (Schulgemeinschaften, Gremien und außerschulische Nutzer:innen) können auf unterschiedliche Weise vom Sanierungsvorhaben betroffen sein. Für die Durchführung von Beteiligungsverfahren bedeutet dies, dass in Abhängigkeit von dem jeweiligen Bauvorhaben die passende Form der Beteiligung gewählt wird.

Schulen sind komplexe Gebilde und individuell gestaltete Lebensräume. Im Partizipationsprozess werden deshalb gemeinsam wichtige Rahmenbedingungen definiert – zum Beispiel: Wie soll an diesem Standort in Zukunft gelernt werden? Und welche räumliche Umgebung benötigt diese Vision?

In einem kreativen Verhandlungsprozess entwickeln die Beteiligten mithilfe vielfältiger Methoden ein räumlich-pädagogisches Leitbild für die neue/ alte Schule. Dieser Prozess beinhaltet in der Regel mehrere aufeinander aufbauende Workshops, die Themen wie Zugänglichkeit, Lernumgebungen, räumliche Beziehungen und zum Teil auch atmosphärische Gestaltung beinhalten. Die Intensität der Beteiligung wird durch den Berliner Leitfaden „Partizipation im Schulbau“ definiert.

Ergebnisse der Partizipation

Die Informationen aus den Beteiligungsworkshops werden genutzt, um ein die gesamte Schule umfassendes Modell zu entwickeln. Dieses noch unverortete Modell stellt die als ideal gesehenen räumlichen und inhaltlichen Zusammenhänge der Schule bildlich dar. Dazu gehört auch die qualitative Anpassung der Raumdatei des Berliner Lern- und Teamhauses an die Bedürfnisse der Schulgemeinschaft – die Zahl der Quadratmeter entspricht dabei weiterhin der Raumdatei.

Im abschließenden Ergebnisbericht werden alle im Partizipationsprozess entwickelten Inhalte dokumentiert und nachvollziehbar dargestellt. Das so herausgearbeitete räumlich-pädagogische Konzept bildet als individuelles Raum- und Funktionsprogramm die Grundlage für die bauliche Realisierung.

Spannende Bauaufgabe

Die Anwendung des Raum- und Funktionsprogramms auf den baulichen Bestand und eventuelle Erweiterungsneubauten stellt eine planerische Herausforderung und eine spannende Bauaufgabe dar. Für die Sanierung beziehungsweise den Umbau der Schule werden die Ergebnisse der „Phase Null“ in einer Machbarkeitsstudie auf ihre Umsetzbarkeit geprüft.

Dabei untersucht die HOWOGE nicht nur, auf welche Teile des Bestandes sich das Raum- und Funktionsprogramm qualitativ übertragen lässt – es muss sich vor allem auch zeigen, auf welche Art sich eine Umsetzung wirtschaftlich tragbar gestaltet. In einer funktionalen und wirtschaftlichen Gegenüberstellung von mindestens zwei Szenarien werden die Rahmenbedingungen des Vorgehens festgelegt. Die Vorzugsvariante aus dieser Untersuchung dient dann als Entscheidungsgrundlage für die weiteren Verfahrensschritte hin zur erfolgreichen Sanierung der Schule.

Partizipationsprojekte

Bild –

Das Beteiligungsverfahren des Heinrich-Hertz-Gymnasiums

Erfahren Sie mehr zur Beteiligung der Schulgemeinschaft im Zuge des Vergabeverfahrens zum Schulneubau.

Barbara Pampe (Montag Stiftung): Welche Vorteile hat es, wenn Schüler und Schülerinnen am Schulbauprozess beteiligt werden?