Aussenansicht der Schule

Partizipationsverfahren

Konzeption und Durchführung: Hausmann Architekten GmbH, Aachen

Verfahren: mehrstufiges Workshopverfahren und Ergebnispräsentation

Beteiligte: Erweiterte Schulleitung und Verwaltung, Kollegium, Schülervertretung, Vertreter:innen des Bezirksamts Mitte von Berlin insbesondere des Schul- und Sportamtes, Generalplanerteam der Hausmann Architekten GmbH und KBA, HOWOGE

Anlass und Ziel

Derzeit besuchen über 1.000 Schüler:innen die in den 50er Jahren errichtete Ernst-Reuter-Oberschule in Berlin-Mitte, Ortsteil Wedding.
Ein Gebäudescan zur Ermittlung des Sanierungsbedarfs und eine vorausgegangene Machbarkeitsstudie stellten einen dringenden Sanierungsbedarf nahezu aller Bau- und Gebäudeteile fest. Über die Sanierung des zum Teil denkmalgeschützten Schulbauensembles hinaus, plant der Bezirk eine Zügigkeitserhöhung von derzeit 6 Zügen auf 8 Züge in der Sekundarstufe I sowie die Schaffung eines gemeinsamen naturwissenschaftlichen MINT-Campus mit der benachbarten Gustav-Falke-Grundschule. Hier sollen beispielsweise Synergien in der Nutzung von Räumlichkeiten z.B. eine gemeinsame Mensa ausgelotet werden.
Für die Umsetzung der Campusidee sollte in einem mehrstufigen Beteiligungsverfahren ein Raumprogramm entwickelt werden, welches die Grundlage für das folgende Sanierungskonzept bildet.

Informationen zum Projekt Ernst-Reuter-Schule

Der Partizipationsprozess

Workshop 1

Voruntersuchungen zur weiteren Entwicklung der Schule

In einem ersten Workshoptermin im März 2020 wurde analysiert und gemeinsam erörtert, ob eine Erhöhung der Zügigkeit für die Schule baulich und pädagogisch-strukturell umsetzbar ist. Grundlage war eine Voruntersuchung des Planungsbüros „Hausmann Architekten GmbH“ zur Zügigkeit und des Umfangs des MINT-Zentrums im Hinblick auf die vorhandenen Baumassen und möglichen Ergänzungsbauten. Im Ergebnis verständigte man sich auf eine Erhöhung der Zügigkeit und eine Neustrukturierung der Sekundarstufe I unter Berücksichtigung der Profilbildung an der Ernst-Reuter-Schule. Diese Voruntersuchung und Entscheidung diente als Basis für den folgenden Workshop. 

 

Copyright: Hausmann Architekten GmbH und HOWOGE

Workshop 2

Schulfachliche Bestandsaufnahme

Der zweite Workshop konzentrierte sich auf die räumliche und strukturelle Weiterentwicklung der Ernst-Reuter-Schule auf Basis der Zügigkeitserhöhung und der Campusentwicklung. Mit Beteiligung der Schulgemeinschaft wurden nach einer pädagogischen und strukturellen Bestandsaufnahme erste Ideen und Anforderungen zur inhaltlichen Weiterentwicklung der Ernst-Reuter-Schule entworfen. In einer anschließenden „Lenkungsrunde“, bestehend aus Vertreter:innen des Bezirksamts, der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und den Schulgemeinschaften der Ernst-Reuter-Oberschule und der benachbarten Gustav-Falke-Grundschule (Schnittstelle MINT-Zentrum, gemeinsame Nutzung der Mensa) wurde das erarbeitete Ergebnis durch das Planungsbüro Hausmann Architekten und der HOWOGE vorgestellt und für die weitere Bearbeitung konkretisiert.

 

Copyright: Hausmann Architekten GmbH und HOWOGE

Workshop 3

Campus-Entwicklung und Aufbau eines MINT-Zentrums

Im dritten Workshop wurden die inhaltlichen Ideen des vorangegangenen Workshops zur Weiterentwicklung der Ernst-Reuter-Schule an räumlichen Strukturmodellen gespiegelt und präzisiert. Ein wichtiger Aspekt im Hinblick auf den Campus-Gedanken ist die Schnittstelle zur Gustav-Falke-Grundschule und der sozialräumlichen Öffnung ins Quartier. Insofern stand hier insbesondere das Thema der naturwissenschaftlichen Profilierung (Bildung eines MINT-Zentrums) und die gemeinsame Nutzung der Mensa im Fokus. Dafür wurden neben den Schulgemeinschaften Beteiligte der Stiftung Junior Einstein, des Quartiermanagements Brunnenviertel und des Familienzentrums Wattstraße beteiligt.

 

Copyright: Hausmann Architekten GmbH und HOWOGE

Abschlusspräsentation

Abschlusspräsentation

Im Februar 2021, nach dem fast einjährigem Beteiligungsverfahren, wurde den Projekt- und Verfahrensbeteiligten das Partizipationsergebnis anhand einer digitalen Präsentation vorgestellt. Die Ergebnisse mündeten in ein strukturelles Raumprogramm, welches räumliche Anforderungen und Raumbeziehungen an die kommende Planung definiert. Auf dieser Grundlage wird nun eine Machbarkeitsstudie erstellt, die konkret die räumlichen Anforderungen am Bestand spiegelt und erste bauliche Lösungsvorschläge aufstellt. Nach Auswahl einer planerischen Vorzugsvariante wird das konkrete Sanierungskonzept erstellt. 

 

Copyright: Hausmann Architekten GmbH und HOWOGE