Außenansicht der Schule

Partizipationsverfahren

Koordination: Die Baupiloten BDA, Berlin

Verfahren: dreistufiges Workshop-Verfahren

Beteiligte: Schulgemeinschaft bestehend aus Lehrkräften, Schüler:innen, Schulverwaltung und pädagogisches Personal, Elternvertretung, Vertreter:innen des Bezirksamtes Steglitz-Zehlendorf, HOWOGE und Planungsbüro Formazin&Partner

Anlass und Ziel

Als temporäre Schule in Fertigteilbauweise Ende der 80er Jahre errichtet zeigt die Bröndby-Schule nach über 29 Jahren Nutzungsdauer und ohne zwischenzeitliche Instandsetzungsmaßnahmen erhebliche Mängel in der Gebäudesubstanz. Insbesondere werden eine Komplettinstandsetzung der technischen Anlagen, Verbesserungen im Brand- Schallschutz sowie eine grundlegende energetische Sanierung notwendig. Im Zuge der baulichen Sanierung sollen auch die räumlichen Funktionszusammenhänge im Bestand zur Verbesserung der pädagogischen Lernqualität neu strukturiert werden. In einem dreistufigen Partizipationsprozess werden die Bedarfe der Schulgemeinschaft ermittelt, analysiert und in ein neues Gebäudekonzept übertragen.

Informationen zum Projekt Bröndby Schule

Der Partizipationsprozess

Workshop 1

Visionenwerkstatt Jugendliche

Um die Situation an der Schule genau zu verstehen, startete der erste Workshop mit einem Schulrundgang. Hierbei sollten die Schüler:innen der 7.-10. Klassen Stärken und Schwächen des Schulgebäudes aufzeigen sowie aus dem Schulalltag berichten. Um zu verstehen, welche Umgebung sich die Schüler:innen in ihrer Schule zum Lernen wünschen, sollten in einem „Kleb-deine-Welt-Workshop“ Collagen gebastelt werden. Diese Bilder sollten, losgelöst von räumlichen Funktionszusammenhängen, nur Visionen und Ideen für die eigene Idealschule zeigen.

„Die Schule ist naturverbunden. Überall sind Blumen, Bäume und Wiesen und zwischendrin eine Moderne und coole Schule mit vielen technischen Neuheiten. Die Natur umschließt die Schule und sie verschmilzt durch die Kunst in der Natur und wird so zu einem sonnigen, fröhlichen und angenehmen Platz um gut lernen zu können.“ (Schüler)


Workshop 2
Notizzettel auf einer Tafel

Visionenwerkstatt Erwachsene

Im zweiten Workshop wurden die Ergebnisse und die Auswertung des ersten Workshops der Schulgemeinschaft vorgestellt. Mit Hilfe eines zweiten Planspiels wurde das erarbeitete Leitbild für die zukünftige Schule zu einem funktionalen Raumkonzept zusammengefügt. In kleinen Arbeitsgruppen entwickelte die Schulgemeinschaft verschiedene Schulbautypologien, um zu definieren welche Anforderungen an die Räumlichkeiten durch verschiedene Gruppenkonstellationen – Klassengemeinschaft, Teilgemeinschaft und Schulgemeinschaft – gestellt werden. Schnell zeigte sich, dass sich nicht nur zwangsläufig die räumliche Bestandsstruktur verändern kann, sondern auch das derzeitige pädagogische Konzept und der dahinterliegende Stundenplan der Schule umstrukturiert werden könnten.


Workshop 3
Zwei Lehrkräfte sitzen am Sanierungskonzept

Weiterdenken-Werkstatt

Im Weiterdenken-Workshop sollten Lehrkräfte sowie Schüler:innen die in den Visionen-Workshops benannten Bedarfe, Ideen und Anforderungen weiter konkretisieren. Dabei werden diese Anforderungen in ein konkretes Nutzungskonzept mit konzeptionellen Raum- und Funktionszusammenhängen überführt, immer gespiegelt am baulichen Bestandsgebäude. Abschließend wurden für alle Bereiche der Schule – Foyer, Mensa, Verwaltung, Klassen- und fachräume - konkrete Handlungs- und Planungsempfehlungen für das Sanierungskonzept der Schule definiert. 

Die Ergebnisse und Planungsempfehlungen aus der Partizipation werden nun zusammen mit den Erkenntnissen aus den baufachlichen Bestandsaufnahmen in ein ganzheitliches Sanierungskonzept überführt. Das Bestandsgebäude der Bröndby-Schule ist jedoch so konzipiert, dass mit kleinen strukturellen Änderungen und einem geänderten Raumkonzept ein modernes und an den Bedarfen der Schulgemeinschaft orientiertes Schulkonzept möglich ist.


Ergebnis