Bauprojekt Seewanstraße

Forschungsprojekt CO2-neutrales Quartier Sewanstraße: soziales und ökologisches Bauen verbinden

In der Sewanstraße in Lichtenberg hat die HOWOGE im Jahr 2019 ein besonderes Bauprojekt abgeschlossen. Die zwei achtgeschossigen Wohnhäuser erfüllen bereits heute die Nachhaltigkeitsziele der Bundesregierung für 2050. Gleichzeitig ist die Hälfte der 99 Wohnungen als geförderter Wohnraum mit besonders günstigen Kaltmieten realisiert. Normalerweise lassen sich beide Aspekte nur schwer zusammenbringen: Energieeffiziente Bauweisen sind in der Regel in der Investition kostenintensiver, als es die Mittel für den Sozialwohnungsbau zulassen.

Wenn wir im Jahr 2045 Klimaneutralität haben wollen, müssen wir jetzt klimaneutral bauen.

STEFAN SCHAUTES | Bereichsleiter Neubau und Prokurist der HOWOGE

Jede:r soll nachhaltig wohnen können

Doch damit wollte und will sich die HOWOGE nicht abfinden. Stefan Schautes, Bereichsleiter Neubau und Prokurist: „Unser Anspruch ist Nachhaltigkeit als selbstverständlichen Bestandteil von Planung, Bau und Betrieb zu betrachten, mit dem Ziel unsere nachhaltigen Neubauten sozial verträglich zu planen, zu bauen und zu vermieten!“ Im Forschungsvorhaben „Kostengünstiger und zukunftsfähiger Geschosswohnungsbau im Quartier“ haben fünf Wohnungsbaugesellschaften zusammen mit Herrn Dr. Burkhard Schulze Darup und weiteren Projektpartnern Lösungsansätze erarbeitet und modellhaft umgesetzt. Der ursprünglich geplante Standard für das neue Quartier Sewanstraße 20/22 wurde in einem integralen Planungsprozess neu diskutiert, weiterentwickelt, realisiert und bereits vermietet.

Die Technologie ist da – ihre Kombination ist neu

Die beiden Wohnhäuser wurden derartig optimiert, dass sie nun die Kriterien für KfW-40-Plus-Energieeffizienzhäuser erfüllen. Die kompakte Gebäudehülle und das optimierte System der Be- und Entlüftung verringern Wärmeverluste und senken den Heizbedarf. Eine hocheffiziente Photovoltaikanlage auf den Dächern erzeugt grünen und besonders günstigen Mieterstrom. Dezentrale Trinkwasserstationen vermeiden Zirkulation und verhindern, dass das Wasser auf dem dann sehr kurzen Weg zum Hahn an Wärme verliert. Der CO2-Ausstoß der Gebäude liegt deutlich unter dem, was die Natur alleine abbauen kann. Damit sind sie klimaneutral. Die Baukosten sind durch die zusätzlichen technischen Verbesserungen (Lüftungsanlage, Photovoltaikanlage und Batteriespeicher) zwar um etwa 900.000 Euro gestiegen. Der guten Ökobilanz wegen bekommt die HOWOGE aber einen Teil der Kredite erlassen. Unter dem Strich bleiben die Ausgaben daher gleich.

Die Erkenntnisse des Projektes werden in die Fachwelt und die Politik kommuniziert. So soll Nachhaltigkeit und bezahlbarer Wohnungsbau systematisch voran gebracht werden. „Denn wenn wir im Jahr 2045 Klimaneutralität haben wollen, müssen wir jetzt klimaneutral bauen“, sagt Stefan Schautes. 

Das wird bald für noch mehr Menschen möglich sein. Im Forschungsprojekt "Bezahlbares und zukunftsfähiges Bauen und Wohnen" wertet nun das Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung (BBSR) die Ergebnisse und Erfahrungen aus dem Bauprojekt Sewanstraße aus - damit noch mehr Wohnungsbaugesellschaften künftig darauf zurückgreifen können.

Housing Europe

In der von BBC StoryWorks produzierten Filmreihe zeigt Housing Europe zukunftsweisende soziale und bezahlbare Wohninitiativen in ganz Europa. Unser klimaneutraler Neubau in der Sewanstraße 20/22 in Berlin-Lichtenberg wurde ausgewählt, Teil dieser Produktion zu sein. Das Video wurde als Werbeproduktion auf bbc.com/StoryWorks veröffentlicht und wurde für die HOWOGE von BBC StoryWorks, eine Abteilung für kommerzielle Inhalte von BBC Global News, produziert.

Hier geht es zum Video.

Bundespreis Umwelt und Bauen

Umweltpreis

Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH wurde mit dem Bundespreis "UMWELT & BAUEN - für nachhaltige Gebäude, Quartiere und ökologische Innovationen" ausgezeichnet. Die landeseigene Gesellschaft aus Berlin erhielt den Preis in der Kategorie "Wohngebäude" für ein klimaneutrales Wohnquartier mit 99 Wohnungen in der Sewanstraße 20/22 im Bezirk Lichtenberg.

Hier geht es zum Video.

Kostengünstiger und zukunftsfähiger Geschosswohnungsbau im Quartier wurde gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt. Den ausführlichen Abschlussbericht zum Forschungsprojekt finden Sie hier:

www.dbu.de


Bildquellen:
Klaus Dombrowsky
Housing Europe, BBC StoryWorks