21. Mär 2024
Grundsteinlegung für größte Schule der Berliner Schulbauoffensive: HOWOGE errichtet Gemeinschaftsschule für mehr als 1.300 Kinder und Jugendliche in Treptow-Köpenick
Allein das Grundstück für die neue Gemeinschaftsschule ist mit 3,5 Hektar fast so groß wie fünf Fußballfelder. Mehr als 1.300 Kinder und Jugendliche sowie rund 140 Pädagoginnen und Pädagogen werden hier ab 2026 jeden Tag zur Schule gehen.
Damit entsteht im Bezirk Treptow-Köpenick die größte Schule der Berliner Schulbauoffensive und zugleich die erste Gemeinschaftsschule nach dem pädagogischen Konzept der Berliner Lern- und Teamhäuser. Die neue Schule wird an der Grenze zwischen Johannisthal und Adlershof gebaut und ist die Schnittstelle zwischen dem Wohngebiet im Westen, dem Landschaftspark im Norden, dem gewerblichen Technologiepark im Osten und der Autobahn im Süden.
Heute wurde gemeinsam mit dem Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung, Dr. Torsten Kühne, dem Bezirksbürgermeister, Oliver Igel, sowie dem Bezirksstadtrat für Schule, Kultur und Sport, Marco Brauchmann der Grundstein gelegt. „Die Berliner Schulbauoffensive wirkt und schafft dringend benötigte Schulplätze“, sagt Dr. Torsten Kühne, Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung. „Hier in der Wissenschaftsstadt Adlershof im schönen Bezirk Treptow-Köpenick entsteht mit der modernen Gemeinschaftsschule eines der größten Schulbauvorhaben überhaupt: Ein moderner Neubau mit mehr als 1.300 Schulplätzen. Das Gebäude wird nach dem Compartmentprinzip errichtet, mit zeitgemäß ausgestatteten Lernlandschaften. Jedes Compartment besteht aus mehreren Unterrichts- und Teilungsräumen, die sich um einen zentralen Platz herum gruppieren, das Forum. Dieses kann in vielfältiger Weise als kommunikativer Ort, Arbeitsraum für Einzel- und Gruppenarbeiten oder für Versammlungen genutzt werden. Die Berliner Schulbauoffensive ist inzwischen in der ganzen Stadt sichtbar – so auch hier im Bezirk.“
Als Teil der Bildungslandschaft in Johannisthal/Adlershof deckt die Gemeinschaftsschule nicht nur den Bedarf an Schulplätzen, sie wird sich auch ins Quartier öffnen: „Mit der Errichtung der neuen Schule gehen wir über die bloße Bereitstellung von Schulplätzen hinaus. Wir schaffen einen Lernort für alle Menschen", erklärt HOWOGE-Geschäftsführer Ulrich Schiller. „Denn neben dem regulären Schulbetrieb sollen die Flächen auch von der Volkshochschule und anderen Bildungs- und Freizeiteinrichtungen mitgenutzt werden.“
Mit der neuen Gemeinschaftsschule befinden sich nun sechs Schulen, die von der HOWOGE errichtet werden, mit rund 5.000 Schulplätzen im Bau. Die ersten beiden Schulen an der Allee der Kosmonauten in Berlin-Lichtenberg werden im April dieses Jahres an den Bezirk übergeben.
Von der Einschulung bis zum Abitur
Die Gemeinschaftsschule Adlershof entsteht auf dem brach liegenden Grundstück Hermann-Dorner-Allee Ecke Eisenhutweg. Sie ist Bildungsort von der Einschulung bis zum Abitur und umfasst eine dreizügige Primarstufe, eine sechszügige Sekundarstufe I sowie eine vierzügige Sekundarstufe II. Dazu kommen zwei Sporthallen mit insgesamt sechs Hallenteilen und die zugehörigen Außensport- und Freiflächen.
„Dieses Schulneubau-Projekt ist nicht nur das größte Bauvorhaben der Schulbauoffensive, sondern auch ein Meilenstein für die Bildungslandschaft in Treptow-Köpenick. Mit der Schaffung von 1.332 neuen Schulplätzen setzen wir ein starkes Zeichen für die Zukunft unserer Kinder und Jugendlichen“, erklärt Bezirksbürgermeister von Treptow-Köpenick, Oliver Igel. „Die Integration von Grundschule, Mittelstufe und Oberstufe unter einem Dach, verbunden mit einem modernen pädagogischen Konzept, wird einen Lernort schaffen, der den Schülerinnen und Schülern optimale Entwicklungsbedingungen bietet. Wir schaffen nicht nur einen Ort des Lernens, sondern auch einen Ort der körperlichen Betätigung und des sozialen Miteinanders.“ Bezirksstadtrat Marco Brauchmannergänzt: „Die Gemeinschaftsschule Adlershof folgt neuesten Schulbaustandards. Sie wird ein Tempel zeitgemäßer Pädagogik. Ihre Sporthallen und das Großspielfeld wird neben Schülerinnen und Schülern auch unseren Sportvereinen zur Verfügung stehen. “
Zwölf kleine Schulen in einer großen Schule
Das Gebäude setzt sich aus zwölf kleinen Schulhäusern (Compartments) der Primar- und Sekundarstufen zusammen. Die über drei Geschosse verteilten Compartments wechseln sich mit Innenhöfen ab, die als zusätzliche Lernorte dienen und die Foren mit Licht und Luft versorgen.
In einem zweigeschossigen Sockel unter den Compartments befinden sich alle Gemeinschaftsfunktionen. Dazu gehören der zum Eisenhutweg hin verglaste Mehrzweckbereich mit Mensa, der Verwaltungsbereich, die Bibliothek im Erdgeschoss sowie der gesamte Sportbereich mit den beiden Sporthallen im Untergeschoss. Die Grundschüler:innen erhalten einen separaten Zugang von Norden, damit die Kleinsten kurze Wege zu ihren dort gelegenen Räumen haben. Der Hauptzugang zur Schule und den Sporthallen erfolgt über eine breite Eingangsbrücke vom Eisenhutweg.
„Die Architektur des Schulbaus ist das Ergebnis der besonderen Gegebenheiten des Grundstücks", erklärt Jens Wadle, Bereichsleiter Schulbau und Prokurist der HOWOGE. „Insbesondere der Südteil des Areals, der sich in einer Senke befindet und bis zu drei Meter unter dem Straßenniveau liegt, stellte eine Herausforderung dar. Aus diesem Grund wurde das Unterschoss mit den Sporthallen hier angelegt, während der Eingangsbereich über eine breite Brückenkonstruktion erschlossen wird."
Die Schulfreiflächen nördlich der Schule schaffen einen direkten Übergang zum angrenzenden Landschaftspark Johannisthal. Sie umfassen einen – auch für Sportvereine nutzbaren – Außensport- und ein Mehrzweckspielfeld, eine 100-Meter-Laufbahn und den Schulgarten.
Nachhaltiger Schulbau
Wie alle Schulbauten des Landes Berlin soll auch die Gemeinschaftsschule Adlershof nach dem Kriterienkatalog des Bewertungssystems Nachhaltiges Bauen mit dem BNB-Silber-Standard zertifiziert werden. Das Schulgebäude erhält eine Photovoltaik-Anlage, die den Schulbau mit grünem Strom vom eigenen Dach versorgt. Errichtet wird das Gebäude von der ZECH Hochbau AG nach den Plänen von AFF Architekten aus Berlin. Johannes Koenen, Vorstand der ZECH Hochbau AG: „Es freut uns sehr und wir sind stolz darauf, die Gemeinschaftsschule Adlershof zu realisieren und so für mehr als 1.300 Schülerinnen und Schüler Schulplätze zu schaffen. Neben einer nachhaltigen Bauweise gestalten wir eine Außenfläche von rund 27.000 Quadratmetern für die schulische Nutzung. Sport-, Erholungs- und naturwissenschaftliche Schulungsflächen werden hier in einer hochwertigen, fein abgestimmten Synergie zusammengefügt.“
Der Rohbau für die Gemeinschaftsschule soll bis Ende dieses Jahres fertiggestellt werden. Die Inbetriebnahme ist zum Schuljahr 2026/27 geplant. Dann wird die Schule auch ihren eigenen Namen erhält. Bis dahin trägt sie den Projekttitel „Gemeinschaftsschule Adlershof“.
Partizipationsprozess mit pädagogischer Projektgruppe
Ein wichtiger Teil der Entwicklung der Gemeinschaftsschule Adelshof ist die Partizipation. Da es für Schulneubauten in der Regel noch keine Schulgemeinschaft gibt, wurde hier eine „pädagogische Projektgruppe“ gegründet, zusammengesetzt aus lokal ansässigen Lehrkräften. Zusätzlich wurden Vertreter:innen des Bezirkseltern- sowie des Bezirksschülerausschusses und weiterer schulischer Gremien hinzugeladen. In mehreren ganztägigen Partizipationsworkshops definierten alle Beteiligten in interdisziplinären Arbeitsgruppen Handlungsempfehlungen zu bestimmten Themenfeldern wie Schulprofil, verkehrliche Erschließung, außerschulische Nutzung und Vernetzung ins Quartier. Die Ergebnisse sind einerseits in das Bedarfsprogramm und andererseits in die darauffolgende Wettbewerbsauslobung eingeflossen.
Über die HOWOGE
Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist eines der sechs kommunalen Wohnungsunternehmen des Landes Berlin. Mit einem eigenen Wohnungsbestand von 75.650 Wohnungen (Stand: 30.06.2023) gehört das Unternehmen zu den größten Vermietern deutschlandweit. Die HOWOGE will ihr Wohnungsportfolio insbesondere durch Neubau mittel- bis langfristig auf rund 100.000 Wohnungen erweitern. Als Teil der Berliner Schulbauoffensive übernimmt die HOWOGE zudem für das Land Berlin Neubau und Großsanierungen von Schulen.
„Wir gestalten das Berlin der Zukunft lebenswert. Mehr als gewohnt.“