03. Jul 2024

HOWOGE legt Grundstein für Heinrich-Hertz-Gymnasium in Friedrichshain-Kreuzberg

Berlin, 03.07.2024. Wer das Heinrich-Hertz-Gymnasium in Friedrichshain-Kreuzberg als denkmalgeschützten Altbau vor Augen hat, muss demnächst umdenken. Denn das Gymnasium wird in einen modernen Neubau umziehen, der nach dem Berliner Modell des Lern- und Teamhauses errichtet wird. Die neue Schule entsteht nahe dem Ostbahnhof auf dem Grundstück zwischen der Langen Straße und der Müncheberger Straße. Insgesamt werden im Neubau 784 Schulplätze geschaffen. Damit vergrößert sich die Schule um einen Zug mit insgesamt 166 Schülerinnen und Schülern. Die Fertigstellung des Heinrich-Hertz-Gymnasiums erfolgt nach jetzigem Planungsstand im Herbst 2026. Das aktuelle Schulgebäude in der Rigaer Straße soll durch den Bezirk saniert und zukünftig als Grundschulstandort genutzt werden.

Heute wurde gemeinsam Dr. Torsten Kühne, Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung, Andy Hehmke, Schulstadtrat, sowie der Schulleiterin, Corinna Wesche, der Grundstein für den Neubau gelegt.

Die Architektur des Gebäudes stammt vom Architektenbüro AFF Architekten GmbH aus Berlin. Die Bauausführung übernimmt die ZECH Hochbau AG.

Mit dem Heinrich-Hertz-Gymnasium befinden sich sechs Schulen, die die HOWOGE im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive errichtet, mit knapp 5.000 Schulplätzen im Bau. Zwei Schulen an der Allee der Kosmonauten mit rund 1.600 Schulplätzen sind bereits fertig gestellt und wurden im April dieses Jahres an den Bezirk Lichtenberg übergeben. 

Kleines Grundstück – große Schule

Die große Herausforderung im Planungsprozess war es, ein vierzügiges grundständiges Gymnasium auf einer Grundstücksfläche von rund 6.700 Quadratmetern unterzubringen. Dementsprechend folgt die Architektur dem Ansatz einer gebauten Schullandschaft.

Der Eingangsbereich befindet sich an der Langen Straße und führt über einen kleinen Vorplatz mit Spiel-, Sport- und Erholungsmöglichkeiten. Wird das Gebäude von hier aus betreten, gelangen die Schülerinnen und Schüler in ein weitläufiges, offenes und helles Foyer. Von hier aus kommt man direkt in den Mensa-, Mehrzweck- und Musikbereich. Auch die Verwaltung der Schule ist künftig im Erdgeschoss untergebracht. Auf Wunsch der Schulgemeinschaft führt der Weg in die Compartments über eine zentrale, als Treffpunkt nutzbare, Schultreppe im Herzen des Gebäudes. Sie verbindet die darüber liegend angeordneten Compartments fließend.  

Dem Berliner Lernhauskonzept entsprechend, wird auch das Heinrich-Hertz-Gymnasium als Compartmentschule errichtet. Ein Compartment funktioniert dabei wie eine kleine Schule in der großen Schule: Unterrichtsräume für die Lernenden und ein Teambereich für die Lehrenden gruppieren sich um ein zentrales Forum, das als gemeinschaftliche Lern- und Aufenthaltsfläche dient. Im Heinrich-Hertz-Gymnasium wird es insgesamt zehn Compartments geben: Ein Compartment für die Primarstufe mit den insgesamt vier fünften und sechsten Klassen und neun Fachraumcompartments.

Diese Raumplanung ist das Ergebnis einer intensiven Partizipation mit der Schulgemeinschaft, die stimmberechtigt im Architekturwettbewerb mitentscheiden und weitere Wünsche über Workshops einbringen konnte. Im Ergebnis wird für das Heinrich-Hertz-Gymnasium eine sehr individuelle Planung umgesetzt.

Pausenhof und grüne Klassenzimmer auf den Dachflächen

Um trotz der geringen Grundstücksgröße genügend Außenflächen zur Verfügung zu stellen, werden auch die Dachflächen als Freiraum verwendet. Sie können zum Beispiel als grünes Klassenzimmer in den Unterricht einbezogen oder als erweiterter Pausenhof genutzt werden. Möglich wird das durch eine kluge Staffelung des fünfgeschossigen Gebäudes. Auf der obersten Dachfläche produziert eine Photovoltaikanlage grünen Strom. Auch der Pausenhof selbst ist multifunktionell angelegt, um keine Flächen zu verschwenden. Die Außenanlagen gliedern sich in die drei Bereiche „Spiel und Spaß”, eine Ruhezone und in ein Gebiet, das sich die Schulgemeinschaft individuell aneignen kann. Selbst der Zaun lässt sich vielfältig nutzen und kann neben seiner Sicherungsfunktion je nach Bedarf und Situation zur Sitzbank oder schattenspendenden Pergola werden. Alle Flächen in den Außenanlagen sind barrierefrei erschlossen. Die Sporthalle wird parallel zum Schulneubau in der nahe gelegenen Fredersdorfer Straße durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen errichtet und dient der Versorgung mehrerer Schulen im Umfeld mit Sporthallenkapazität.

Zitate

Katharina Günther-Wünsch, Senatorin für Bildung, Jugend und Familie: „Die Berliner Schulbauoffensive ist mit vielen wegweisenden Bauprojekten in ganz Berlin sichtbar. Ein ganz besonderer Schulbau entsteht hier am Ostbahnhof für das traditionsreiche Heinrich-Hertz-Gymnasium, das als MINT-Schule berlin- und bundesweit anerkannt ist. Gemeinsam mit unserem Partner, der landeseigenen Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE, legen wir hier heute den Grundstein für das neue Gebäude, das mehr Platz bietet als das bisherige Schulgebäude und schafft damit weitere knapp 200 Plätze für Schülerinnen und Schüler. Ich danke der HOWOGE für die Zusammenarbeit, um einem der renommiertesten Gymnasien Berlins schon in zwei Jahren eine neue Wirkungsstätte schlüsselfertig zu übergeben.“

Dr. Torsten Kühne, Staatssekretär für Schulbau und Schuldigitalisierung: „Die Berliner Schulbauoffensive schafft dringend benötigte und moderne Schulplätze. Die HOWOGE ist hierbei ein verlässlicher Partner, der fristgerecht die Schulbaumaßnahmen umsetzt. Wenn die Schulgemeinschaft des Heinrich-Hertz-Gymnasiums in zwei Jahren in das neue Gebäude am Ostbahnhof einziehen wird, bleibt der bisherige Standort des Gymnasiums an der Rigaer Straße selbstverständlich nicht ungenutzt. Dort werden dann dringend benötigte Grundschulplätze für den bei Familien beliebten Friedrichshainer Norden geschaffen. Wir wissen alle: Berlin wird auch in den nächsten Jahren viele neue Schulplätze benötigen.“

Andy Hehmke, Bezirksstadtrat für Schule, Sport und Facility Management: „Bis Anfang 2017 wurde auf dieser Fläche kein Schulneubau geplant, sondern Wohnungen. Die Fläche galt als zu klein und schwierig, zudem fehlte der Platz für die Sporthalle. Mit diesem Vorhaben wird der Beweis erbracht, dass in unserem hochgradig verdichteten Innenstadtbezirk ein Schulneubau dennoch erfolgreich partizipativ geplant und realisiert werden kann. Damit entstehen qualitativ hochwertige, dringend benötigte Schulplätze und eine der erfolgreichsten und bekanntesten Schulen Berlins wird sehr gute Rahmenbedingungen für ihre künftige Entwicklung erhalten. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für die lösungsorientierte und innovative Herangehensweise und Zusammenarbeit. Auch mitten in Berlin kann das scheinbar Unmögliche nicht nur möglich gemacht werden, es wird auch richtig gut.“

Corinna Wesche, Schulleiterin des Heinrich-Hertz-Gymnasiums: „Die Grundsteinlegung für den Neubau des Heinrich-Hertz-Gymnasiums markiert den Beginn einer neuen Ära für unsere Schule, die sich seit jeher als Schule besonderer pädagogischer Prägung mit mathematisch-naturwissenschaftlichem Profil auszeichnet. Dieser Fokus ist nicht nur ein zentraler Bestandteil unseres Lehrplans, sondern auch ein wesentlicher Baustein unserer Identität und unseres Erfolges. Umso wichtiger ist es, dass diese besondere Stärke unserer Schule auch im Prozess der Planung des Neubaus berücksichtigt wurde. Mit großer Sorgfalt und enger Zusammenarbeit aller Beteiligten wurde ein innovatives Schulgebäude konzipiert, das optimale Bedingungen für den Unterricht und das praktische Arbeiten in den MINT-Fächern bietet. Ein her(t)zliches Dankeschön an dieser Stelle an alle Unterstützerinnen und Begleiter dieses Prozesses! Die spezialisierten Räume sind darauf ausgelegt, unsere Schülerinnen und Schüler bestmöglich auf die Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten und ihre Begeisterung für die Mathematik und Naturwissenschaften weiter zu fördern.“

Frank Thiesen, Vorstand der ZECH Bau SE: „Für uns alle ist heute ein besonderer Tag, denn mit der Grundsteinlegung starten wir mit der Realisierung dieses herausragenden Gebäudes. Wir errichten es unter Nutzung von Holz-Hybrid-Deckenelementen und CO2 reduziertem Beton. Gleichzeitig bereiten wir alles dafür vor, dass das Gebäude zu einem späteren Zeitpunkt mit einer Photovoltaik-Anlage nachgerüstet werden kann. Gemeinsam und partnerschaftlich werden wir kräftig daran arbeiten, dass wir bald das Richtfest für das Heinrich-Hertz-Gymnasium feiern und das Schulgebäude pünktlich übergeben können.“

Ulrich Schiller, Geschäftsführer der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH: „Wir befinden uns hier auf einem sehr kompakten, urbanen Grundstück mitten in der Berliner Innenstadt. Entsprechend anspruchsvoll war es, den passenden Entwurf für den Schulbau zu finden. Durch das Einbeziehen der Dachflächen in die Planung war es möglich, genügend Außenflächen zur Verfügung zu stellen und gleichzeitig die Kapazitäten des Heinrich-Hertz-Gymnasiums sogar noch zu erweitern und zusätzliche Schulplätze zu schaffen.“

Jens Wadle, Leiter Schulbau und Prokurist der HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH: „Bei den meisten Neubauschulen gibt es keine bestehende Schulgemeinschaft. Das ist beim Heinrich-Hertz-Gymnasium anders: Hier hatten wir die Möglichkeit die Schulleitung, eine Gruppe von Fachlehrenden, aber auch die Schülerinnen und Schüler intensiv in die Planung einzubeziehen. Damit bauen wir an diesem Standort eine auf den Schulalltag und auf die Funktionen des Heinrich-Hertz-Gymnasiums zugeschnittene Schule.

Eine weitere Besonderheit wird sein, dass die Compartments Terrassen erhalten, die pädagogisch mitgenutzt werden können, die Schule mit den Erholungsflächen direkt verbinden und man das lieb gewonnene Biotop am jetzigen Standort in den neuen Außenanlagen wiederfinden wird.“


Druckfähiges Bildmaterial finden Sie unter folgendem Link (das Copyright ist im Dateinamen notiert). Bildmaterial von der Veranstaltung wird in Kürze ergänzt: https://howoge.kontainer.com/shared/TOEg3UGe8td0wahIQJLEhQ9N4fand3tW

Über die HOWOGE

Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft mbH ist eines der sechs kommunalen Wohnungsunternehmen des Landes Berlin. Mit einem eigenen Wohnungsbestand von rund 76.400 Wohnungen (Stand 31.12.2023) gehört das Unternehmen zu den größten Vermietern deutschlandweit. Die HOWOGE will ihr Wohnungsportfolio insbesondere durch Neubau mittel- bis langfristig auf rund 100.000 Wohnungen erweitern. Als Teil der Berliner Schulbauoffensive übernimmt die HOWOGE zudem für das Land Berlin Neubau und Großsanierungen von Schulen.

„Wir gestalten das Berlin der Zukunft lebenswert. Mehr als gewohnt."

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