In einem generischen Vorort von Berlin soll ein Wohn- und Gewerbegebiet entstehen, das als beispielhaftes Modell der Stadtentwicklung konzipiert ist. Auf einem 16 ha großen Grundstück mit Anschluss an die S -Bahn entstehen rund 2150 Wohnungen und ca. 48.000 m2 Flächen für gewerbliche Nutzung. Das Netzwerk der 16 Puzzle-Stücke reagiert nuanciert auf die 4 verschiedenen angrenzenden Gebieten, um eine vielfältige und lebendige Nachbarschaft entstehen zu lassen.
Eine städtebauliche Struktur aus unterschiedlich großen Häuserblocks nimmt die orthogonale Ordnung
des Rasters auf. Das europäische Stadtblockmodell bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Dichte und Größe, von Wohnlichkeit und Anpassungsfähigkeit. Die Dichte, die Höhen und die Wohntypologien nehmen die Quartiere organisch auf, indem sie sich allmählich von 2-4-geschossige isolierte Blöcke zu Randbebauungen mit 5-6 Geschosse steigern. Einige wenige vertikale Akzente, die an Schlüsselstellen positioniert sind, sprechen den Horizont und dadurch das städtisch geprägte Bild an. Blöcke bilden Raumeinheiten, die in menschlichem Maßstab für identitätsstiftende Mikro-Wohngemeinschaften konzipiert sind. Bestimmte Blickbezüge in den beiden Richtungen, aber immer innerhalb der Rasterzellen, erzeugen und werden durch bedeutende öffentliche Räume erzeugt. Ihre Widersprüche arbeiten angemessen mit den Himmelsrichtungen, (Minimierung der N-Orientierung) und die Suche nach Fronten mit optimalem Sonnenstrahl wird angestrebt. Ihre Vielfalt ist auf das sekundäre Modul der Gebäude-Wohneinheiten für Flexibilität kalibriert. Obwohl sie unterschiedlich sind, teilen sich die Gebäude strukturelle Merkmale für konstruktive Effizienz. Vertikale Kerne gruppieren 2 oder 3 Wohnungen, wenn
sie nach Süden orientiert sind und 3+ Wohnungen Ost-West ausgerichtet. Die Innenhöfe sind strukturell durchlässig und physisch unversiegelt geplant, mit Rasen und Bäumen für ein angenehmes Klima. Terrassendächer sind begrünt oder mit Photovoltaik-Anlagen belegt.
Der 4 ha große "zentrale" öffentliche Raum verteilt sich auf ein Netzwerk offener, miteinander verbundener und unterschiedlich kalibrierter Orte, die das gesamte Ensemble strukturieren.
Zwei sich ergänzende Gärten stellen die Hauptkomponenten dar. Die erste, die urbane Landschaft, im östlichen Zugangsbereich-ist als ein Archipel von Gebäuden mit Portikus und geometrischen pflanzlichen Inseln mit unterschiedlichen Atmosphären, mit durchlässigen Oberflächen, aber begehbar für eine große Freiheit der Bewegung. Dieser erste Teil, der große Platz ist als bauliche Maßnahme für Lärmschutz konzipiert worden. Dies ist der Ort, an dem die Nachbarschaft die Stadt begrüßt, sie enthält und verteilt sich gleichzeitig weiter nach innen. Der Quartiersplatz artikuliert sich wiederum in einer Folge von Treffpunkten, die jeweils unterschiedlich durch die Bebauung und ihrer Nutzungensoziale, kommerzielle und integrierende Aktivitäten, Veranstaltungen, Sport für die gesamte Gemeinschaft Arbeiten sich weiter definieren. Der zweite Teil, ein grüner Korridorkern, geschützt und ruhig mit unterschiedlichen Tiefen, öffnet sich nach Norden und durchquert die gesamte Nachbarschaft bis in den Süden. Der Park entwickelt Zweige, die die gesamte Nachbarschaft bewässern und zusammenführen. Der grüne Streifen spielt eine zentrale Rolle in der Strategie des Wassermanagements.
Die Orientierung wird durch das hierarchische Anordnung von reichlich bepflanzten Straßen und individualisierten Plätzen an Schlüsselpunkten innerhalb des Rasters erleichtert, wodurch nachbarschaftliche Einheiten entstehen.
Die direkte Anbindung an den öffentlichen Nahverkehr und der Präsenz der beiden Garagengebäude in der Nähe der Hauptverkehrsachse schränken den Autoverkehr ein und machen das Quartier autofrei. Der rund um die Nachbarschaft geplante Verkehr erlaubt maximale Flexibilität im Laufe der Zeit und ist artikuliert, sodass ein gültiges Modell in anderen Zusammenhängen dargestellt wird.