Besonderheiten des Verfahrens
Die Vergabe der Leistung an einen Generalübernehmer Planung, Ingenieurleistung, Ausführung (GÜ-PIA) erfolgt im Verhandlungsverfahren mit vorgeschaltetem Teilnahmewettbewerb. Der Teilnahmewettbewerb wurde im Sommer 2023 durchgeführt. Nach Auswertung des Teilnahmewettbewerbs und Prüfung der Eignung wurden drei Bieter zur Teilnahme am Verfahren ausgewählt.
Zu Beginn der Bearbeitung im Januar 2024 fanden mit den Bietern Erläuterungsgespräche statt. Dabei wurden ausgewählte Aspekte der Aufgabenstellung erörtert und eine funktionale Leistungsbeschreibung vorgestellt. Die Bieter konnten im Anschluss sowie im laufenden Prozess Rückfragen zur Aufgabe und zum Verfahren stellen.
Nach einem ersten Bearbeitungszeitraum reichten die Bieter ihre indikativen Angebote ein. Jedes Angebot umfasste eine Projektstudie für den Neubau einer Grundschule mit Sporthalle und Außenanlagen für den Pilot- sowie für einen Referenzstandort. Darüber hinaus waren weitere planerische und bauwirtschaftliche Unterlagen sowie ein indikatives Preisangebot beizubringen.
Anschließend erfolgte die Prüfung der planerischen Projektstudien im Hinblick auf die Erfüllung der Aufgabenstellung, die Beachtung baurechtlicher Festlegungen und weiterer Vorgaben sowie mit Blick auf die Erreichung der formulierten Ziele des Nachhaltigen Bauens. Zudem wurden alle Beiträge schulfachlich durch die Sachverständigen der Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie (SenBJF) unter Zuarbeit der Senatsverwaltung für Inneres und Sport (SenInnSport) geprüft. Die Ergebnisse wurden in einer einheitlichen Prüfmatrix festgehalten. Die bauwirtschaftliche Aufgabenstellung sowie das Preisangebot wurden gesondert ausgewertet.
Im Zeitraum vom 27. bis 30. Mai 2024 fanden zu den indikativen Angeboten Bieterdialoge mit allen drei Bietern zu den Themen Planung und Vertrag statt. Während im Bieterdialog Vertrag Gespräche zu den wirtschaftlichen und rechtlichen Angebotsinhalten durchgeführt wurden, bot der Bieterdialog Planung den Bietern und ihren Planungsverantwortlichen die Möglichkeit, einem Auswahlgremium sowie weiteren Sachverständigen ihre planerische Projektstudie vorzustellen und Rückfragen dazu zu beantworten.
Ebenfalls im Mai 2024 fanden an den jeweiligen Produktionsstandort der Bieter Werkbesichtigungstermine mit der Auftraggeberin statt. Dabei wurden die Fertigungs- und Produktionsprozesse zur seriellen Bauweise in Augenschein genommen.
Im Ergebnis der Bieterdialoge erhielten die Unternehmen individuelle Überarbeitungshinweise in Bezug auf ihre Projektstudie sowie zur Erstellung der endgültigen Angebote im Vergabeverfahren.
Nach weiteren 10 Wochen Bearbeitungszeit reichten die Bieter ihr finales Angebot mit einer fortgeschriebenen Projektstudie und erweiterten Unterlagen ein. Die planerischen und bauwirtschaftlichen Unterlagen wurden erneut umfangreich vorgeprüft.
Die Bewertung durch das Auswahlgremium erfolgte am 26. September 2024. Dabei wurden durch das Auswahlgremium die Vorzüge und Defizite der einzelnen Beiträge erörtert und in Bezug auf die vorab formulierten Kriterien einer Wertungsmatrix eingeschätzt. Bewertet wurden die Qualität der Schulgebäude und der Sporthalle, die Qualität der Freianlagen sowie Aspekte der Nachhaltigkeit mit jeweiligen Unterkriterien. Die Begründungen der Bewertungen wurden für jeden Bieter protokollarisch festgehalten. Die Auswertung der bauwirtschaftlichen Unterlagen sowie des Preisangebots erfolgte gesondert.
Im Ergebnis setzte sich der Beitrag des Unternehmens Ed. Züblin AG durch. Der Zuschlag erfolgte nach Ablauf der in § 134 GWB benannten Frist im November 2024.