Zuzug und Verdichtung, Digitalisierung und autonomes Fahren, Energiewandel und smarte Häuser: Überall auf der Welt verändern sich urbane Lebensräume und damit die Lebensumstände der vielen Millionen Menschen, die in diesen Metropolen leben. „Dieser Wandel lässt sich nicht aufhalten, aber er lässt sich gestalten“, sagt Jochen Rabe, Professor für Urbane Resilienz und Digitalisierung am Einstein Center Digital Future (ECDF). „Wichtig ist, dass wir die Menschen dabei einbeziehen.“
Der Wandel lässt sich nicht aufhalten – aber er lässt sich gestalten.
JOCHEN RABE | Professor für Urbane Resilienz und Digitalisierung am Einstein Center Digital Future (ECDF)
"Zukunftsplaner" laden Bewohner zum Diskutieren und aktiven Mitgestalten ein
Diesen Dialog sucht Professor Rabe in seiner Forschung, was die HOWOGE zusammen mit der Schwestergesellschaft GESOBAU fördert. So haben Studenten der TU Berlin Anfang 2018 das Spiel „Flipolis“ entwickelt und im Rahmen der Ausstellung zur „Zeitmaschine 2017-2037-2017“ vorgestellt. Die Simulation macht aus Kiezbewohnern Kiezplaner, die gemeinsam eine Vision von ihrem Hohenschönhausen im Jahr 2037 entwickeln. Sie diskutieren ihre Interessen im Plenum aus, verteilen räumliche und finanzielle Ressourcen und können dabei das Quartier nach ihren Wünschen umbauen: Gemeinschaftsräume schaffen, Ladenlokale ergänzen, Straßen stilllegen oder breite Fußgängerzonen anlegen.
„Über solche Planspiele erkennen wir, auf welche besonderen Ressourcen ein Stadtteil zurückgreifen kann. Die Bewohner sehen, wie komplex das Thema Quartiersentwicklung ist und wie viele unterschiedliche Interessen zu berücksichtigen sind“, sagt Professor Rabe. Die Zeitmaschine wird daher auch 2019 wieder starten.
Warum Großwohnsiedlungen mehr Wandel zulassen
Von besonderem Forschungsinteresse sind aber auch Themen wie Big Data und Augmented Reality in Planungs- und Partizipationsprozessen. „Großwohnsiedlungen sind für uns als Forschungsfeld besonders interessant. Durch ihre oftmals geschlossene Eigentümerschaft könnten hier Wandlungsprozesse mit einer größeren kritischen Masse gestaltet werden“, sagt Professor Rabe. Zudem käme den Außenbezirken zunehmend die Rolle zu, den mangelnden Kapazitäten der Innenstadt attraktive Alternativen gegenüberzustellen. „In wachsenden Metropolen benötigen wir ein neues Verhältnis von Innenstadt und vitalen, nutzungsgemischten Subzentren in der Außenstadt.“ Die Forschung dazu wird die HOWOGE auch weiterhin fördern.
Weitere Informationen finden Sie unter: