1. Preis – Schindler Friede GbR

Entwurf der Detlevstrasse mit Wohnbloecken
1. Preis – PPAG architects ZT GmbH

Stadtplanungs- / Architekturbüro: 
Schindler Friede GbR
http://www.schindlerfriede.de
Salomon Schindler und Susanne Friede

Landschaftsarchitekturbüro: 
Mettler Landschaftsarchitektur
http://www.mettler-landschaftsarchitektur.com
Rita Mettler

Auszug aus dem Erläuterungsbericht des Wettbewerbsteilnehmers

Der Ort erfordert eine Haltung, die sowohl in der Lage ist, zwischen den verschiedenen Maßstäblichkeiten (Einfamilienhäuser, Gewerbegebiet, Bahnareal, Straßen) zu vermitteln, wie auch eine eigene Identität und Kraft zu entwickeln. Wir schlagen eine Kette von hohen Häusern (keine Hochhäuser) entlang der östlichen Grundstücksgrenze vor, die zur Bahn hin eine Abfolge von Eingangshöfen und nach Westen eine Reihe von Spielhöfen ausbilden.

Der Verkehr und die Parkplätze werden konsequent auf die Oststeite – zur lauten Seite – gelegt, während der großzügige Raum zum Westen ruhig ist. Der sich angerartig aufweitende Raum auf der Westseite steht allen Bewohner:innen, auch denjenigen aus der Gartenstadt, zur Verfügung. Die Mehrzahl der Wohnungen ist ausschließlich zur ruhigen Seite orientiert.

Einige größere Wohnungen sind zur Ostseite durchgesteckt, haben aber immer mindestens ein ruhiges Zimmer. Die Gebäudehöhe nimmt stufenweise von Norden nach Süden von 7 auf 4 Geschosse – mit abnehmendem Abstand zur Detlevstrasse – ab.

Jurybewertung

Die Arbeit zeichnet sich durch eine klare städtebauliche Haltung aus. Der vorgeschlagene Baukörper bildet zur Bahn eine fein gegliederte Kante aus und verzahnt sich sehr gut mit dem Bestandsgrün im Osten. Das Preisgericht würdigt diese Entscheidung ausdrücklich und hebt es als eine besondere Qualität hervor, dass mit der neuen Bebauung bewusst kein raumbildender Kontakt zur Detlevstraße gesucht wird, sondern der grüne Saum erhalten wird. Die Lage der Kita im Norden des Grundstücks wird aufgrund des hohen Lärmeintrags kritisch gesehen.

Die Haupterschließung des neuen Baukörpers wird über eine neu angelegte Straße im Osten des Grundstücks, parallel zur Bahn, organisiert. Der Vorschlag, auf ein Parkhaus (Quartiersgarage) zu verzichten und den ruhenden Verkehr entlang dieser Straße aufzureihen, wird vom Preisgericht überwiegend positiv bewertet und sollte vertieft untersucht werden.

Die Möglichkeit, den geplanten grünen Raum zwischen Detlevstraße und der geplanten Bebauung als Ort der Verzahnung für die neuen Bewohner:innen und die schon dort lebenden Menschen zu planen, wird vom Preisgericht gelobt. Hinter dem Saum der Bestandsbäume öffnet sich ein weiträumiger Freiraum, der differenzierte Spiel- und Freiräume anbietet, die halbprivat und privat genutzt werden können. Die aktuelle Darstellung lässt dieses Potential noch nicht ausreichend erkennen.

Der südliche Abschluss des Gebäudes ist nicht zufriedenstellend gelöst. Es muss geprüft werden, wie der Schallschutz gegen die Immissionen aus dem Gewerbegebiet über eine angepasste Gebäudekubatur gelöst werden kann. Als eine besondere Chance und zugleich als große Herausforderung wird die Abhängigkeit des Gebäudes von einer herausragenden und gleichzeitig angemessenen Architektur gesehen. Die aktuellen Skizzen erfüllen diesen Anspruch noch nicht. Ebenfalls werden die Grundrisse der Wohnungen als verbesserungsfähig bewertet.