1. Preis - roedig . schop architekten gbr

roedig . schop architekten gbr
1. Preis – PPAG architects ZT GmbH

Stadtplanungs- / Architekturbüro: 
roedig . schop architekten gbr

Christoph Roedig, Ulrich Schop, Marin Balabanov, Johanna Pütz

Landschaftsarchitekturbüro: 
plancontext gmbh

Uwe Brzezek, Christian Loderer, Finn Sommer, Jan Gordon, Enrico Kliem

Auszug aus dem Erläuterungsbericht

Die im Städtebau vorgefundenen Baustrukturen werden in dem Konzept übernommen und auf dem Grundstück der HOWOGE in 3 Baufeldern modifiziert. Mit verschiedenen Erschließungstypen und einer differenzierten Antwort auf die jeweiligen Lagen entsteht ein breiter Mix an Wohnungstypen. Die verschiedene Körnung der Baukörper bietet verschiedene Bauformen, aber auch die Möglichkeit, in kleineren Bauvolumen experimentelle Wohn- und Bauweisen, z.B. Holzbau, zu untersuchen.

Die mehr geschlossene Hofstruktur der Gebäude entlang der Karl-Ziegler-Straße nimmt Bezug zu den angrenzenden Gewerbebauten und zeigt geschlossene, aber strukturierte Baukörper. Diese identische Baustruktur wird im zweiten Bebauungsstreifen am Alexander-von-Humboldt-Weg aufgelockert. Hier wird der Bezug zu den solitären Bausteinen östlich der Tramtrasse genommen. Damit entstehen, wie auch auf dem Baufeld der Holzcubes, Sichtbezüge parallel zum Oktogon. Auf dem nördlichen Baufeld bildet das Atriumhaus einen markanten Solitär an der Teilung Hermann-Dorner-Allee und der Tramtrasse.

Die städtebauliche Idee großzügiger fließender Freiräume wird weitergeführt. In den geschlossenen und offenen Hofräumen wird mit verschieden Pocketparks ein Bezug zur Randgestaltung des Landschaftsparks hergestellt.

Jurybewertung

Die Arbeit zeigt eine klare und gut lesbare räumliche Struktur. Sie gliedert sich in drei Zonen, die in sich einen eigenen Charakter zeigen und eine Korrespondenz zu den Quartieren jenseits des Oktogons bzw. der Tramtrasse herstellen. Der Gebäudestreifen an der Karl-Ziegler-Straße gliedert sich in gut proportionierte Wohnhöfe, die durch eine schmale differenzierte, gleichwohl geschlossene Randbebauung mit Laubengängen vor dem Gewerbelärm geschützt wird. Am Alexander-von-Humboldt-Weg folgt eine aus Einzelbauten zusammengefügte Zone, die Motive aus dem südöstlichen Quartier (jenseits der Tramtrasse) zwar aufnimmt, aber räumlich zu offen gestaltet ist. Schließlich wird das neue Quartier an der nordöstlichen Ecke mit einem hohen und freigeformten Solitär abgeschlossen. Dieser Solitär, der multifunktional gedacht ist, bildet ein eindrucksvolles stadträumliches Gelenk und zugleich ein markantes Merkzeichen an der richtigen Position zwischen den kompakten Wohnquartieren und dem weiträumigen Park. Während der Solitär an dieser Stelle sinnvollerweise für Gewerbe, Gastronomie und Einzelhandel ausgewiesen wird, erscheint die großflächige Ausweisung des Parkens im Erdgeschoss, insbesondere an der Herrmann-Dorner-Allee, fragwürdig.

Die Jury beurteilt die Verknüpfung der inneren Freiräume mit der umgebenden Landschaft positiv. Es entstehet im neuen Quartier eine Vielfalt nutzbarer und klar gefasster Freiräume, die zur Adressbildung beitragen werden und gute wohnungsnahe Aufenthaltsqualitäten versprechen. Im Detail lassen die Freiräume allerdings die gewünschte gestalterische Qualität vermissen. Dennoch verspricht das Gesamtkonzept ein hohes Maß an Stabilität und gleichermaßen eine gute Anpassungsfähigkeit. Die Bezüge zwischen den Grundrissen im Erdgeschoss und den angrenzenden Freiräumen sind schlüssig beschrieben.

Die Arbeit schafft es, mit einer entspannten Gebäudekonfiguration im oberen Bereich von Bruttogeschossfläche und Wohnungszahl zu liegen. Insgesamt wird die Arbeit als überaus leistungsfähige Grundlage für die nachfolgende architektonische Realisierungsplanung gewürdigt, sowohl konzeptionell wie auch ökonomisch.