Aufgabe & Wettbewerbsverfahren

Luftbild Eisenacher Straße

Aufgabe

Am 11.08.2021 fand das Preisgericht für den fünften Realisierungswettbewerb der HOWOGE statt. Die Entwurfsaufgabe bestand darin, für den Standort „ISS Eisenacher Straße“ in Berlin- Tempelhof-Schöneberg eine Integrierte Sekundarschule (ISS) mit 6-zügiger Sekundarstufe I zu konzipieren. Neben dem Schulneubau war zusätzlich eine Doppelsporthalle mit insgesamt 6 Hallenteile zu planen, sowie die dazugehörigen Sport- und Freiflächen.

Es wurden insgesamt 14 Wettbewerbsarbeiten eingereicht.

Anlass und Ziel

Um den Anforderungen des neuen Schulbaus zu entsprechen, wurde 2017 die Berliner Schulbau Offensive (BSO) ins Leben gerufen. Durch sie wird einerseits das ebenfalls 2017 von einer interdisziplinären Facharbeitsgruppe vorgelegte Leitbild mit Empfehlungen zur Schulraumqualität etabliert; andererseits werden die notwendigen Investitionen verstärkt und beschleunigt.

Als landeseigene Wohnungsbaugesellschaft ist die HOWOGE an der Umsetzung dieser herausgehobenen Aufgabe beteiligt und übernimmt hauptsächlich den Neubau der weiterführenden Schulen sowie einige Schulsanierungen. Das Compartment-Modell als ‚kleine Schule in einer großen Schule‘ stellt das neue Leitbild dar, um den gänzlich veränderten pädagogischen Ansprüchen und Erfordernissen Raum zu geben. Das integrative Konzept nimmt den Ganztag als Schulalltag auf und stellt neue Raumbezüge und Formationen in den Mittelpunkt.

Die Integrierte Sekundarschule in der Eisenacher Straße in Berlin Mariendorf folgt diesem neuen Leitbild. Sie ist in unmittelbarer Nachbarschaft zur Schätzelberg-Grundschule situiert. Aus der Lagebeziehung sowie der Erweiterung des Schulstandortes werden besondere Synergieeffekte erwartet.

Die besondere Begabung des Ortes aufnehmend, wird die Schaffung eines in Teilen öffentlich zugänglichen Ortes erwartet, der eine identitätsstiftende Zielortfunktion im Quartier mit entsprechender Strahlkraft ausüben kann.

Neben der obligatorischen nachschulischen Nutzung der Sporthallen ist besonders der Wunsch hervorzuheben, die zu planenden Musik- und Kunstraume ebenfalls nachschulisch zu nutzen, aber auch die Lehrküche sowie Textil- und ggf. die weiteren Werkstätten. Zudem besteht seitens der Schätzelberg-Grundschule der Wunsch, vor allem die Mehrzweck- und Musikräume mitnutzen zu können, nicht zuletzt, um den Austausch der Kinder und Jugendlichen zu fördern und gemeinsames Musizieren zu ermöglichen.

Für die Bearbeitung der Planungsaufgabe bedarf es auch des besonderen Verständnisses des Ortes im bezirklichen Kontext und die Verflechtung mit der Nachbarschaft, um die Begabungen freizulegen und für die neue Schule zu nutzen. Dazu wurden ausführliche geschichtliche Hinweise gegeben.

Die Wettbewerbsaufgabe umfasst eine Integrierte Sekundarschule in der Zügigkeit 6-0. Somit handelt es sich um eine Schule ausschließlich für die Sekundarstufe I. Zum Schulbau gehört eine Doppelsporthalle mit 6 Hallenteilen, die gleichermaßen von der nordöstlich angrenzenden Schätzelberg-Grundschule mit genutzt werden soll. Schulfreianlagen und ungedeckte Sportanlagen komplettieren das Programm.

Als Ergebnis des Wettbewerbsverfahrens wird ein beispielhafter, zukunftsweisender Entwurf erwartet, der das Bedarfsprogramm sowohl städtebaulich als auch architektonisch, in technischer wie funktionaler Hinsicht unter Berücksichtigung der Nachhaltigkeitsaspekte in eine herausragende Konzeption umzusetzen vermag.

Um eine einheitliche Qualität für die neuen Schulen zu sichern, wurden im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive ‚Standards für den Neubau von Schulen‘ vereinbart, die verbindlich anzuwenden sind. Hinzu kommen die Vorgaben der Verwaltungsvorschrift, Beschaffung und Umwelt (VwVBU) und die Erlangung des ‚Silber-Standards‘ nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB).

Verfahren

Der Wettbewerb wurde nach den Richtlinien für Planungswettbewerbe (RPW 2013) als einphasiger, nichtoffener, d.h. in der Teilnehmerzahl beschränkter Realisierungswettbewerb für Architektinnen und Architekten als Generalplaner mit anschließendem Verhandlungsverfahren gem. der Verordnung über die Vergabe öffentlicher Aufträge (VgV) durchgeführt. Vorgeschaltet wurde ein Teilnehmerbewerbungs- und -auswahlverfahren durchgeführt. In die Aufgabe eingebunden wurden Vertreterinnen und Vertreter der Disziplinen Tragwerksplanung, Technische Gebäudeausrüstung und Landschaftsarchitektur. 

Aufteilung der Preissumme

1. Preis: 46.000 € netto
2. Preis: 29.000 € netto
zwei Anerkennungen: jeweils 11.500 € netto
Aufwandsentschädigung für jedes teilnehmende Team: jeweils 6.571 € netto