Architektur:
Wulf Architekten GmbH
Landschaftsarchitektur:
Planstatt Senner - Johann Senner
Tragwerksplanung:
IG Meiss Grauer Holl mbH & Co. KG
Technische Gebäudeausrüstung:
IB Liebert Versorgungstechnik GmbH & Co. KG
Architektur:
Wulf Architekten GmbH
Landschaftsarchitektur:
Planstatt Senner - Johann Senner
Tragwerksplanung:
IG Meiss Grauer Holl mbH & Co. KG
Technische Gebäudeausrüstung:
IB Liebert Versorgungstechnik GmbH & Co. KG
Im Herzen des Cecilienviertels entwickelt sich die neue Integrierte Sekundarschule Garzauer Straße als differenzierter Solitärbaukörper, umgeben von drei freistehenden Sporthallen, eine davon ist neu geplant. Die bestehenden Sporthallen werden städtebaulich in ein schlüssiges Gesamtgefüge integriert.
Der viergeschossige Baukörper der Schule ist kompakt gehalten, mit zweimal 3 Compartments im 2. und 3.Obergeschoss als vollwertige Lernhäuser. Im Zentrum der Schule befindet sich eine zweigeschossige, multifunktionale Halle mit tribünenartiger Sitztreppe. Das Schulgebäude ist als „gebauter Organismus“ geplant, dessen Teile eng miteinander kommunizieren. Dadurch kann ein dynamischer Schulalltag entstehen.
Wesentliche Merkmale des Entwurfs sind ein sich in die Umgebung integrierender Städtebau und innerhalb des Gebäudes optimal zonierte und interaktiv aktivierbare, flexible gemeinsam nutzbare Bereiche. Das Gebäude bietet eine sehr gute Orientierung und klare Strukturierung bei klar erkennbarer Gestaltqualität. Robustheit und ein hohes Maß an baulicher Flexibilität machen die bauliche Struktur nachhaltig anpassungsfähig, z.B. aufgrund von eventuell angepassten pädagogischen Rahmenbedingungen. Großzügige, gut dimensionierte und zusammenhängende Außenanlagen umgeben die Schule und bilden klar definierte und differenzierte Außenräume. Die Topographie wird bewusst für eine Tribünensituation rund um Erdgeschossterrasse und Laufbahn ausgenutzt. Mit einem optionalen halböffentlichen Erschließungsweg westlich des Schulgebäudes kann die derzeitige Durchlässigkeit des Grundstücks erhalten werden.
Die neue Schulanlage wird städtebaulich das Herzstück der Großwohnanlage Cecilienviertel. Auf dem Grundstück nimmt das Schulgebäude selbst eine zentrale Position ein, umgeben von kleineren Bauwerken: den zwei bestehenden Sporthallen, der neu geplanten Sporthalle an der Ostseite, wie auch dem Gebäude der Berliner Wasserbetriebe an der Südwestecke. Damit entsteht eine klare städtebauliche Figur, die sich gut in Maßstab und Architektursprache der bestehenden Wohnanlage einpasst.
Das Schulgebäude wirkt nicht nur zu dem nördlich gelegenen, kleinen Baumplatz an der Garzauer Straße adressbildend, sondern darüber hinaus auch nordwärts zu dem baumgesäumten, geschützten Fußgängerweg mit Nahversorgungsläden östlich der Wuhlestraße, der bevorzugten Zuwegung zu der Schulanlage von der nächstgelegenen ÖPNV-Haltestelle, der Bushaltestelle an der Cecilienstraße. Der Schulneubau bildet den Abschluss dieses Fußgängerweges.
Der Haupteingang des Schulgebäudes befindet sich an der Nordseite, klar erkennbar in einem Einschnitt des Gebäudes, der auf den oben genannten Fußgängerweg ausgerichtet befindet sich neben diesem Baumplatz, der zum Vorplatz der Schule wird. Eine weitere fußläufige Verbindung führt von dort westwärts über die hier fußläufige Garzauer Straße an den großen Fred-Löwenberg-Platz.
Der Hauptzugang zum Schulgebäude führt am nördlichen Einschnitt direkt ins Gebäude. Vom Baumplatz aus führt ein interner Weg parallel zur Wuhlestraße durch das Schulgelände, eine Art optionale, halböffentliche Durchwegung. An diesem Weg liegen: der Kleinspielplatz, der auch als Pausenfläche dient, wie auch die Mensa-Terrasse mit vorgelagertem Spielbereich (Tischtennis uam..) und südlich anschließend der optional stadtteiloffene Urban-Gardening-Bereich.
Der große Außenbereich südlich der Schule wird vor allem durch die große 100m Laufbahn mit Sprunggrube zoniert. An der Laufbahn führt ein integrierter Fußweg zur Sporthalle mit ihrem südseitigen Haupteingang. Sporthalle und Laufbahn liegen eben und fast 1m unter dem Erdgeschoss-Niveau der Schule und Schulterrasse. Auf beiden Seiten der Laufbahn wird dieser Höhenunterschied mit landschaftlichen Sitzstufen tribünenartig ausgeformt.
Am östlichen Ende der Laufbahn führt ein Nebeneingang von der bestehenden Kita bzw. der Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtung an der Garzauer Straße zur neuen Sporthalle und auf das Schulgelände.
Die Sporthalle hat einen weiteren direkten nördlichen Zugang für Externe und zu Randstunden-Tageszeiten bzw. wenn das Schulgelände vollständig abgeschlossen sein soll.
Alle Gemeinschaftsfunktionen und Fachräume bilden einen zweigeschossigen Sockel mit zentraler zweigeschossiger Halle gedacht als ein zu bespielendes Plateau für die darüber liegenden Compartments der Gemeinschaftsschule im 2. und 3.Obergeschoss. Im Erdgeschoss liegen die gemeinschaftlichen Nutzungen und die Bereiche Musik, Lehrküche und Bibliothek sowie Wirtschaft, Arbeit und Technik. Im 1. Obergeschoss sind die Bereiche Verwaltung (zentral über dem Eingang), wie auch die Fachräume für Kunst und Naturwissenschaften angeordnet. Das Gebäude ist nicht unterkellert, Räume im Erdgeschoss haben eine Raumhöhe von 4m, Räume in den Geschossen darüber haben eine Raumhöhe von 3m.
Empfang und zentrale Halle, Erdgeschoss:
Der Hauptzugang erfolgt über den Vorbereich im nordwestlichen Gebäudeeinschnitt.
Vom Haupteingang geht es einerseits westwärts in den Bereich „integrierte Versammlungsstätte“ mit Mensa und Mehrzweckraum bzw. ostwärts in die zentrale Halle mit den beiden Haupt-Treppenhäusern, die zu den Fachräumen wie auch den Schulhäusern / Compartments führen. Die großzügige Geschosshöhe des Erdgeschosses und die Durchblicke ins Innere lassen den Eingangsbereich einladend wirken und erlauben eine gute Belichtung.
In der „integrierten Versammlungsstätte“ ist die Mensa zentral südseitig zur Terrasse hin ausgerichtet, mit Ausgabe und Küche an der rückwärtig gelegenen Ostseite. Der Mehrzweckraum mit direkt nachgeschalteten Nebenräumen schließt nördlich an, mit optimalen Außenbezügen zum Vorhof wie auch zum Baumplatz. Mensa und Mehrzweckraum können über eine großformatige mobile Trennwandanlage zu einem gelegentlich gekoppelten Veranstaltungsraum von fast 600 m2 Größe zusammen geschaltet werden. Mit großformatigen mobilen Trennwänden sind diverse Nutzungsszenarien gut möglich:
* a. der Mehrweckraum als abgetrennter Veranstaltungsraum mit Bühnenposition bevorzugt an der Nordseite/ Schmalseite oder der fensterlosen Ostseite/ Längsseite.
* b. Zusammen geschaltet mit der Mensa ergibt sich ein noch größerer, länglicher Veranstaltungsraum für verschiedenste Schulveranstaltungen, mit seitlich gut positionierter Küchentheke.
Die zentrale Halle bietet guten Überblick und Orientierung. Mit ihrer großzügigen Sitztreppe ist sie alltäglicher Treffpunkt wie auch Ort für temporäre, jahreszeitliche Aufbauten/ Ausstellungen, und formelle wie auch informelle Veranstaltungen. Über eine umlaufende Galerie ist auch das 1.Obergeschoss an diese zentrale Halle angeschlossen. Solche zentralen Hallen haben sich bei aktuellen Schulneubauten in Skandinavien enorm bewährt. Die große Sitztreppe ist kein Fluchtweg und kann optional individuell in Abstimmung mit dem Nutzer oder der Nutzerin ausformuliert und auch ggf. alle paar Jahre umgebaut werden.
Lehrküche, Bibliothek wie auch die Fachräume für Musik im Erdgeschoss können über große Verglasungen mit der Halle interagieren, haben aber auch alle direkten Zugang zu den Außenanlagen.
Der südliche Einschnitt im Baukörper neben der Bibliothek ist als „Bibliothekshof“ ausformuliert. Hier führt auch ein Nebenausgang aus der zentralen Halle in die Außenanlagen.
Die Werkstätten WAT liegen etwas abgeschirmt an der Ostseite und haben gleichfalls alle direkten Zugang zu den Außenanlagen.
Die Galerie der zentralen Halle verbindet das Erdgeschoss mit dem 1.Obergeschoss, an den seitlich davon angeordneten Fassadeneinschnitten sind offene Pausen- und Kommunikationsbereiche angeordnet. Östlich und westlich davon sind die Funktionsbereiche mit fassadenseitigen Räumen, umlaufendem Flur um zentralen Lager- und Technikbereiche vorgesehen, davon westseits der Verwaltungsbereich, mittig und ostseitig die Fachräume, mit sehr guter Belichtung und Blickkontakt über Verglasungen zur Halle bzw. zum Flur.
Innere Erschließung und Fluchtwege:
Die vertikale Erschließung wird kompakt durch zwei geräumige Treppenhäuser in der West- und Osthälfte geführt; die mittleren Compartments verwenden diese beiden Treppenhäuser als Rettungswege. Fluchttreppenhäuser an der Peripherie der Geschosse schaffen für die außenliegenden Compartments einen separaten zweiten Rettungsweg.
Der Anteil reiner Verkehrsflächen im Gebäude ist vergleichsweise gering; vielmehr werden Erschließungsräume programmatisch belegt und aktiviert.
Die räumliche Organisation der Compartments ist auf das Konstruktionsraster abgestimmt. Im 2. und 3.Obergeschoss sind jeweils drei in W-O-Richtung nebeneinanderliegende Compartments angeordnet, die primär zwischen diesen Einheiten durch zwei Treppenhäuser mit jeweils einem Aufzug erschlossen werden. Diese 6 Compartments sind in der Anordnung ihrer Haupträume identisch. Vom Treppenhaus aus gelangt man über einen kurzen Flurbereich in eine Vorzone mit offener, gut zugänglicher Garderobennische und WC-Bereich, bevor man in das Forum eintritt. Zu dem direkt benachbarten Teambereich, der zum Forum verglast ist, gibt es sehr gute Interaktionsmöglichkeiten.
Die Compartments sind im Grundriss in sich symmetrisch angelegt und jeweils so strukturiert, dass zwei Stammklassen mit einem mittigen Teilungsraum nördlich und südlich um das zentrale Forum angeordnet sind.
Das zentrale Forum wird differenziert über die Ausrichtung zu zwei diagonal gegenüberliegenden, großzügige Balkone an der Ost- und Westseite, die mit bodentiefen Fenstern und Verglasungen ausgestattet sind und das Forum sehr gut belüften und belichten, wie auch gute Orientierung durch Blick nach draußen in zwei Richtungen ermöglichen. Ferner liegen die Team-Räume direkt am Forum, wie auch der offene Lehr- und Lernmittelbereich, weiters nord- und südseitig mittig die Teilungsräume und außenliegend die 4 Stammklassenräume.
Das Forum ist damit ein großer zentraler Raum mit vielen räumlichen Bezugsmöglichkeiten, die einzeln aktivierbar sind. Es ist im Alltag einerseits räumlich stark differenzierbar und für die Arbeit bzw. den Aufenthalt von Kleingruppen sehr gut geeignet, andererseits kann das zentrale Forum auch sehr gut für kleinere Zusammenkünfte (Schul-Rat…, Präsentationen, Workshops uam..) genützt werden
Die nördlich und südlich am Forum gelegenen Teilungsräume eignen sich hervorragend mit dem Forum räumlich kombinieren. Der südliche, große Teilungsraum lässt sich über eine verglaste, mobile Trennwandanlage zum Forum öffnen und gibt dem Forum damit auch eine ergänzende Südausrichtung. (siehe Isometrien zum Forum).
Alle Stammgruppenräume haben gleichwertig Anteil am Forum und gute, direkte Blickbeziehungen dorthin. Durch ihren quadratischen Raumzuschnitt sind sie hervorragend belichtet und lassen sich gut möblieren. Über verglaste Zugangsbereiche stehen sie im Austausch mit dem Forum, wobei die akustische Abtrennung gewährleistet wird.
Der Teambereich liegt jeweils zentral innerhalb des Compartments. Durch den Thekenbereich, der durch verfahrbare Glasflächen geöffnet, aber bedarfsweise auch gegenüber dem Forum geschlossen werden kann steht das Team mit den Schüler:innen in ständiger Verbindung. Von hier aus lassen sich sowohl der Zugang zum Forum, als auch das Forum selbst und die Zugänge zu den Klassenräumen gut überblicken. Ein direkt angeschlossener Team-Bürobereich mit direkter Belichtung an der Fassade dient als etwas abgeschirmtes Back Office.
An den Enden der äußeren Compartments ergänzen kompakte Fluchttreppenhäuser das Rettungswegekonzept.
Die Compartments können über die zentralen beiden Treppenhäuser horizontal miteinander verbunden werden. Je nach Detaillierung des pädagogischen Konzepts kann somit Austausch zwischen den Compartments stattfinden. Es besteht auch Flexibilität für eine optionale räumliche Kombination von Compartments mit einander.
Die Sporthalle ist freistehend und kompakt an die nordöstliche Baugrenze gelegt. Die geplante Dachkonstruktion als Holzfaltwerk wird an den Längsseiten sichtbar und nimmt gestalterisch Bezug auf zu den bestehenden Sporthallen mit ihrem skulpturalen Dach-Faltwerk aus Spannbeton-Fertigteilen („VT-Rippen“).
Der Hauptzugang zur Sporthalle für die Schule und Externe erfolgt von Süden. Ein weiterer Zugang von Norden erschließt die Sporthalle vor allem während Randstunden, wenn das Schulgelände geschlossen sein soll. Den beiden Zugängen sind jeweils Foyers und Treppen zugeordnet. Das größere, südliche Treppenhaus ist mit Aufzug ausgestattet. Im Erdgeschoss wird der Zugang zu der dreiteilbaren Sporthalle über einen zentralen Flur erschlossen. Die Sporthalle wird natürlich belichtet über die ostseitige Längsfassade mit großflächigen Fenstern über dem Prallwandbereich. Westseitig ist die Prallwand gleich hoch gestaltet, dahinter befinden sich die Geräteräume, darüber bietet ein offener Galerieflur Blickkontakt zum Geschehen in der Halle wie auch Zugang zu den kompakten Umkleidebereichen. An der Südwestecke befindet sich der großzügig angelegte Jugendraum mit separatem WC-Bereich und kleinen Tresen, der über das direkt angeschlossene südliche Foyer auch unabhängig von der Sporthalle zugänglich sein kann.
Die vorgesehene Deckenkonstruktion als Holzfaltwerk wirkt sich auch positiv bezüglich der akustischen Anforderungen einer Sporthalle aus.
An der Fassade zeigen sich in der gewählten sichtbaren Rahmenstruktur die Molularität des Gebäudes, die Struktur der 3 mal 2 Lernhäuser wie auch die „Körnung“ der Klassenraumgröße. Die Fassade ist aus robusten Materialien in freundlichen Hellgrau – Gelb-Grüntonen gebildet: Verkleidungen aus feuerverzinktem Stahlblech für Stützen und Balken, wie auch Markisenkästen, Holz-Alu-Fensterelemente, Brüstungen und opake Wände mit kleinteiligen, keramischen Fliesenverkleidungen, durchscheinende, hellfarbige Markisen.
Die Fassaden von Schule und Sporthalle werden aus denselben Materialien gebildet.
Schule: Für die Flexibilität der Grundrissstruktur maßgeblich ist das tragende Skelett aus Stahlbetonstützen und -unterzügen in Kombination mit einer Holz-Verbund-Rippendecke (F90), in einem Achsmaß von 8,40 x 8,40m. Eine modulare Ordnung mit sich wiederholenden Elementen bestimmt den Bau, der somit für eine modulare (Vor-)fertigung sehr geeignet ist. Dazu kommen aussteifende Aufzugskerne bzw, Treppenhäuser in Ortbeton bzw, Ortbeton-Halbfertigteilen.
In den fassadenseitigen Funktionsräumen sorgen die sich über die ganze Länge erstreckenden, raumhohen Fenster für eine durchgehende, sehr gute Belichtung. Die Fensterelemente sind mit einem durchlaufenden Fensterkämpfer geteilt, so werden auch die Öffnungsflügel nicht zu hoch und lassen sich bequem manuell öffnen. Aufgehende Brüstungen an den Deckenrändern werden aus Ortbeton bzw. aus Ortbeton-Halbfertigteilen gebildet, als Überzüge für die Deckenränder und als Unterkonstruktion für die darüber liegenden Fensterelemente. Wo wirtschaftlich möglich kommt als Betonwerkstoff Recycling-Beton zum Einsatz. Die Außenwände der weiteren Obergeschosse sind vorgefertigte Fassadenelemente aus Holz.
Sporthalle: die Sporthalle wird weitgehend als Holzkonstruktion geplant, mit einem Dach als tragendes Holzfaltwerk aus schubfest verbundenen Furnierschichtholzbalken, ca. 12cm.
Die Schule wird mit einer flächendeckenden Brandmeldeanlage ausgestattet und in zwei Brandabschnitte unterteilt, deren Fläche jeweils deutlich unter 3.600 m2 liegt. Für die in Brandabschnitt 1 aufgrund des räumlichem Zusammenhangs zwischen Veranstaltungsstätte und zentraler Halle vorhandene geringfügigen Überschreitung der Brandabschnittslänge von 60 m (hier: 66 x 33m) wird eine Erleichterung beantragt. Als Kompensation dienen zusätzliche RWA- Vorrichtungen in den Fassaden der Innenhöfe und diverse Brandschutz-Trennwände und -Türen, die einer unkontrollierten Brandausbreitung entgegenwirken. Im Bedarfsfall kann auch eine Unterteilung in 3 statt 2 Brandabschnitte (wie Aufteilung Compartments) planerisch umgesetzt werden. Die Sitztreppe in der zentralen Halle ist kein Fluchtweg. Im 1.Obergeschoss wird entlang der Galeriebrüstung der Flur im Brandfall mit einem Rauchschutzvorhang von der Halle abgeschottet.
Die Vorgabe lautet ein energie- und kosteneffizientes Gebäude zu planen. Dieser Ansatz lässt sich nur erreichen, indem die drei Möglichkeiten “optimierte Gebäudehülle“, “effiziente Bedarfsdeckung“ und “Nutzung nachhaltiger Energiequellen“ optimal aufeinander abgestimmt werden. Die Ergänzung des hochbaulichen Konzepts des Einsatzes umweltschonender Materialien mit hoher Dämmwirkung wird durch ein effizientes Konzept der Gebäudetechnik ergänzt. Es stellt sich wie folgt dar:
Für die Wärmeversorgung der Schule wird eine Kombination von nachhaltiger Energieversorgung mit modernem und energieeffizientem Heizungssystem angestrebt. Die Energie- und Umweltbilanz des Gebäudekomplexes kann so optimal dargestellt werden.
Mit Blick auf die Wärmequelle wird eine Versorgung mit Fernwärme empfohlen, da sich eine vom Fernwärmeversorger bereitgestellte Wärme (FW-Leitung liegt direkt an) als besonders ressourcenschonend und umweltfreundlich darstellt. Dies spiegelt sich in dem sehr niedrigen Primärenergiefaktor von 0,45 wieder und ist bei der BNB-Zertifizierung von Vorteil.
Für die Erwärmung der Compartments (Klassenzimmer, Unterrichtsräume, Neben- und Lagerräume), des Verwaltungsbereichs und der Flure werden robuste Röhrenradiatoren vorgesehen, um eine lange Lebensdauer mit einer konstanten Optik sicherzustellen.
Im öffentlichen Bereich empfiehlt sich die Bestückung der Heizkörper mit Behördenthermostaten, welche manuell nicht reguliert werden können. Die Heizkörper in den Klassenzimmern werden in einer Zonenregelung mit einem Raumthermostat an der Tür gesteuert, jedoch wird die Einstellung der Raumtemperatur auf plus/minus zwei Grad beschränkt.
Das gesamte Heizkörpersystem wird mit einer Spreizung von 20 °C (60°C/40°C) betrieben, um möglichst geringe Rücklauftemperaturen für das Fernwärmesystem zu erzielen. Eine Nacht- und Wochenendabsenkung wird vorgesehen.
Entsprechend der Nutzung nach können ausgewählte Bereiche wie z.B. Bibliothek, Mehrzweckraum, Mensa und Cafeteria, Sporthallen oder der Sanitärbereich (Umkleiden, Duschen) in Abstimmung mit dem Bauherrn / den Nutzer:innen über Fußbodenheizung beheizt werden.
Für die Wasserversorgung der Schule wird größtenteils Kaltwasser vorgesehen. Die Ausnahme bilden die im Ausstattungsprogramm ausgewiesenen Räume mit erforderlicher Warmwasserversorgung.
Für eine bestmögliche Trinkwasserhygiene wird eine 100-prozentige Dämmstoffstärke für Kaltwasserleitungen, kurze Leitungswege, Durchschleifen der einzelnen Sanitärobjekte und ausreichend Probeentnahme- und Spülarmaturen vorgesehen.
Grundsätzlich erfolgt die Warmwasserbereitung dezentral über Frischwasserstationen oder elektrische Durchlauferhitzer/Boiler. Eine abschließende Empfehlung wird nach Prüfung der Wirtschaftlichkeit der Varianten gegeben und ist auch abhängig von den jeweiligen Anforderungen in der Nutzung.
Im Duschbereich der Sporthalle empfehlen sich spezielle Duschelemente mit integrierten – oder alternativ einen externen – Wärmetauschern, die über das Heizungssystem versorgt werden, um die Leitungswege so kurz wie möglich zu halten und die Gefahr der Bildung von Bakterien und Legionellen auch bei geringer Nutzung zu minimieren.
Grundsätzlich wird für alle Räume die Möglichkeit einer natürlichen Lüftung berücksichtigt bzw. durch eine ausreichende Anzahl von zu öffnenden Fensterquerschnitten umgesetzt.
Unter Berücksichtigung der Anforderung an Lufthygiene und thermischen Komfort mit dem Projektziel, den anlagentechnischen Aufwand und die Installationsdichte auf das erforderliche Minimum zu begrenzen, werden die Räume in den Compartments als Raumverbund im Lüftungskonzept betrachtet. Dabei wird für den größtmöglichen Anteil von Räumen natürliche Lüftung bzw. Hybridlüftung angestrebt, welche die CO2-Konzentration in hoch belegten Unterrichtsräumen sicherstellt. Bereiche, welche sich mit den Anforderungen an den Schallschutz, eine thermische Behaglichkeit oder eine hygienisch unbedenkliche Raumluft nicht nachweisen lassen, werden mit Schullüftungsgeräten ausgestattet.
Zentrale Lüftungsanlagen werden lediglich für diejenigen Bereiche vorgesehen, für die eine mechanische Be-und Entlüftung unerlässlich sind. Hierzu gehören Mehrzweckraum und Bibliothek, Mensa und Küche, weiterhin die Sanitärkerne von Schule und Sporthalle.
Die zentralen Lüftungsgeräte werden mit effizienten WRG-Systemen ausgerüstet, um eine hohe Wärmerückgewinnungszahl zu erzielen. Die verschiedenen Bereiche werden über eine Luftqualitätsregelung, z.B. über die CO2-Konzentration oder mit einer Zeitplansteuerung belüftet. Eine Kombination der Anlagenregelung aus beiden Varianten ist möglich. Eine Übernachtauskühlung für Aufenthalts- und Veranstaltungsbereiche (Mensa, Cafeteria, Bibliothek, Mehrzweckraum) kann ebenfalls vorgesehen werden. Das Lüftungskonzept für die Küche bzw. für den Bereich Mensa/Cafeteria wird nach VDI 2052 geplant und ist abhängig von der Küchenausstattung. Die großzügige Raumhöhe im Erdgeschoss von 4m kann genützt werden um Versorgungsleitungen in Flurbereichen horizontal unter der EG-Decke zu verziehen.
Das Schulgelände ist zukünftig über eine Nord-Südachse, die an den bestehenden Hain anschließt mit der umgebenden Stadt verbunden. Dem Haupteingang ist als Entrée ein kleiner baumbestandener Platz zugeordnet, der von den Schüler:innen vor oder nach dem Unterricht als Kommunikationsort und Treffpunkt genutzt werden kann.
Der Schulhof ist individuell mit vielfältigen Ruhe- und Bewegungsmöglichkeiten gestaltet. Zentrale Elemente sind die großzügigen Sitzstufen und ein großes Holzdeck, die zwischen den Höhenniveaus vermitteln und unterschiedliche Zonierungen erlauben. Sie können als Sitzelement, als Treffpunkt oder als Tribüne für Freiklassen oder bei Sportveranstaltungen genutzt werden. In den Pausen stehen den Schüler:innen mit Tischtennis, Callisthenics und Slacklining vielfältige Bewegungsangebote zur Verfügung. Daneben können Hängematten und Sitzkissen, die über die Schulhofflächen verteilt sind, zur Entspannung und als Rückzugsmöglichkeit genutzt werden. Die Sportanlagen sind in den Schulhof integriert und stehen als ergänzende Aufenthalts- und Bewegungsflächen zur Verfügung. Alle Bereiche des Schulhofs können barrierefrei erreicht werden.
Die Erschließung für Feuerwehr und Anlieferung sowie die barrierefreien PKW-Stellplätze erfolgt von Süden über den Buckower Ring. Für die mit dem Fahrrad ankommenden Schüler:innen stehen nördlich des Schulgebäudes 200 Stellplätze zur Verfügung. 28 Stellplätze werden der Sporthalle zugeordnet, so dass sie auch externen Nutzer:innen unabhängig von der Öffnung des Schulgeländes zur Verfügung stehen. Eine zukünftige Erweiterung um 190 Stellplätze kann im nördlichen Bereich des Schulhofs realisiert werden.
Für die Regenwasserbewirtschaftung wird eine Kombination aus verschiedenen Maßnahmen vorgeschlagen. Das anfallende Niederschlagswasser auf den Dachflächen wird in einer Mulden-Rigole (Sporthalle) auf dem Gelände versickert bzw. einer Zisterne (Schulgebäude) zugeleitet, wo es zur Bewässerung u.a. des Schulgartens genutzt werden kann. Platz- und Wegeflächen, die nicht in die benachbarten Vegetationsflächen entwässert werden können, werden an eine zentrale Rigole angeschlossen. Regengärten und Baumrigolen auf den Platzflächen reduzieren die anfallenden Niederschlagsmengen in der Rigole.