Lisa Röer und Johannes Schmitz
Entwurfsidee und städtebauliches Konzept
Der Entwurf zeigt infolge eine klare städtebauliche Haltung und fokussiert Blick- und Wegebeziehungen. Der bestehende Campuscharakter wird durch die nutzungsspezifische Teilung in mehrere Gebäude hervorgehoben. Die Grünflächen werden durch den Erweiterungsbau gefasst, sowie Höhen der Umgebungsbebauung aufgenommen. Zusätzlich orientieren sich die geplanten Fassaden in Art und Materialität dem Bestand unter. Es wurde Klinker in einem ruhigen Muster verwendet und der Nutzung nach in verschiedenen Öffnungsschemata verarbeitet. Die Fassaden nehmen Bezug zu den beiden Schulen in direkter Nähe. In der gesamten Schule wurde Wert auf angemessene und ressourcenschonende Materialien gelegt. Klinker und Holz zeigen optimale Eigenschaften und gestatten viele verschiedene Anwendungsmöglichkeiten im Innenausbau. Der Erweiterungsbau weißt durch die Schulnutzung gesonderte Anforderungen vor, insbesondere durch Einbeziehung des Berliner Lern- und Teamhaus Modells.
Räumliche Organisation
Die Schule legt Wert auf eine klare und leicht verständliche Nutzung, wodurch eine schnelle Orientierung ermöglicht wird. Das Grundstück ist südlich durch eine Mauer gehalten, diese fasst die offene Umgebung und den Schulhof. Ebenfalls sind Teile im Sportgebäude, sowie der Sportplatz um 2,50m abgesenkt. Dadurch entsteht eine hohe Ausnutzung des Grundstückes in klaren Bereichen. In den umlaufenden Mauerbereich werden, um den Pausenhof zu gestalten, Sitzmöglichkeiten, Terrassierungen und Pflanzen integriert. Der Eingangsbereich öffnet sich zum kommunalen Forum Berlin Weissensee und ist nutzungsorientiert dem Primo-Levi Bestandsgebäude nachempfunden. Ebenfalls im Mittelpunkt steht der Primo-Trakt, welcher sich zur Straße als Schaufenster präsentiert. Jedoch kehrt auf der Rückseite Ruhe ein, sodass Raum für Entfaltung bleibt. Das Innere der anderen Schulgebäude hat ebenfalls die Unterscheidung in verschiedene Bereiche im Fokus. Das Eingangsforum bietet Orientierung und Verteilung, sowie die Schaltung an die benachbarte Mensa oder den angrenzenden Mehrzweckraum, im Falle eines Events. In den ersten beiden Obergeschossen befindet sich schnell erreichbar die Verwaltung und Lehrerräume. Ebenfalls zentral sind darüber, über zwei Etagen die Fachräume angesetzt. Gezielte Freiräume und Deckenrücksprünge innerhalb der Erschließungsachsen belichten und fördern die Raumwirkung.
Compartments
Der mittlere Gebäudeteil ermöglicht eine zentrale Erschließung und einen Großteil der Versorgung. Der angrenzende Compartment-Trakt beherbergt vier Compartments, welche eine möglichst getrennte Erschließung und jeweils eine voneinander abgeschottete Lage haben. Die Compartments selbst sind mit verschieblichen Wänden ausgestattet, so kann sich die Schule den unterschiedlichen Jahrgängen anpassen, bzw. den verschiedenen Lernmethoden und den daraus folgenden Raumanforderungen. Die Achsen der Foren werden durch eine Änderung in der Fassade zusätzlich belichtet. Dies ermöglicht die Variante einer offenen Lernlandschaft und gleichzeitig werden die Forumsflächen miteinbezogen. Der nördlich abschließende Riegel ist der Sport-Trakt. Der Eingangsbereich befindet sich auf Erdreichniveau, von wo man zu den unteren Umkleiden und Hallen gelangt. Ebenfalls kann man zu den Umkleiden auf einer Staffelgeschossebene oder den im ersten Obergeschoss befindlichen Hallen. Die vier großen Sporthallen können je Geschoss zusammengeschaltet werden. Sie werden über einen Gang erschlossen, parallel verläuft außerhalb ein zweiter Gang zur Erschließung der Sportplätze. Dieses Beispiel steht sinnbildlich für die Beziehung zwischen Innen und Außen. Der Fokus liegt auf einer klaren Nutzung mit Rücksichtnahme vom Charakter des Ortes.