3. Rang – Pysall Architekten

3. Rang – Pysall Architekten
1. Preis – PPAG architects ZT GmbH

Stadtplanungs- / Architekturbüro: 
Pysall Architekten (Berlin)

Justus Pysall, Francois Chantier, Yong Yu, Alicija Kepka-Guerrero, Byoung Jung, Jördis Petzold

Tragwerksplanung:
EiSat GmbH (Berlin)


Brandschutzplanung:
hhpberlin Ingenieure für Brandschutz GmbH (Berlin)

Margot Ehrlicher

Auszug aus dem Erläuterungsbericht

Der Erläuterungsbericht enthält ausschließlich Angaben zur Tragkonstruktion und zum Energie und TGA Konzept.

Jurybewertung zur 1. Jurysitzung am 5. Juli 2018 – 3. Rang

Das Konzept „Stadtoase“ verfolgt von allen Teilnehmer:innen am konsequentesten das Ziel, der von allen Seiten auf das Baufeld einwirkenden Lärmbelastung durch die Anordnung der Baukörper entgegenzuwirken. Die Bebauung bildet einen nahezu geschlossenen Ring, der im Blockinneren einen großen, geschützten Freiraum, eine „Stadtoase“ entstehen lässt. Die Stadtoase hat im zentralen Bereich eher den Charakter eines Landschaftsparks. Typische wohngebäudebezogene Freiflächen mit Spielplätzen, Terrassenflächen, Grillplatz, Obstpflanzungen etc. finden sich in den peripheren, durch die kammartig in den Grünbereich ragenden Baukörper gebildeten Taschen. In der Jury wurden Bedenken geäußert, dass der Park zu groß sein würde und von den Bewohner:innen nicht intensiv genug genutzt werden würde, um seine Erhaltung und Betrieb zu gewährleisten. Die Gebäudezeile entlang der Wollenberger Straße erscheint im vorliegenden Planungsstadium zu schematisch und bedarf der architektonischen und gestalterischen Differenzierung. Die Konzentration von ausschließlich nach Osten zum Gewerbegebiet orientierten Wohnungen erfordert für diese erhebliche Lärmschutzvorkehrungen mit entsprechenden Einschränkungen der Wohnqualität. Das Problem könnte durch einen größeren Anteil an ost-west-orientierten Wohnungen gemildert werden.

Die „Endlosflure“ in den dargestellten Schemagrundrissen werden als dem frühen Planungsstand geschuldete, in der weiteren Bearbeitung zu eliminierende Unzulänglichkeit gesehen. Am Ansatz der in den Hof ragenden Trakte entstehen Belichtungsprobleme. Zur Vermeidung könnten die Baukörper als Solitäre freigestellt werden. Die beiden Hochpunkte sollten durch ein drittes Hochhaus in der Achse der Hauptstraße ergänzt werden. An dieser Stelle wäre ein ausformulierter, mit Gewerbeflächen besetzter Stadtplatz wünschenswert, der den halbprivaten Hof mit dem öffentlichen Raum Rhin-/Hauptstraße und der Straßenbahnanbindung verknüpft. Die Straßenräume der randbegleitenden Straßen sind wirkungsvoll ausgeprägt. Die Schule ist städtebaulich als höhenbegrenzter Bezug zum benachbarten kleinteiligen Bestand und funktional gut positioniert.