Technische Universität Dortmund

Verfasser:innen:
Ting Gu
Wei Jia

Technische Universität Dortmund, Fakultät Raumplanung
Dr.-Ing. Hendrik Jansen, Dr.-Ing. Ilka Mecklenbrauck

Disclaimer: Das Speichern und das Verwenden aller Daten dieser Seite ist nur mit Zustimmung der HOWOGE gestattet.

Erläuterungsbericht zum Wettbewerbsbeitrag

Erläuterungsbericht:

Prototyp Blockmodell 
Als Basismodell wird “Block 0” so konzipiert, dass die Fläche davon immer in Bebauung, privatem Freiraum und öffentlichem Freiraum unterteilt ist. Während die Form des privaten Freiraums in einem Block von der Bebauung abhängt, weist öffentlicher Freiraum in zwei festgelegten Grundformen auf. Daraus sind zwei Blocktypen “Band” und “Punkt” entstanden. Durch Kombinationen der zwei Blocktypen könnte öffentlicher Freiraum viele unterschiedliche Gesten bekommen. 
Im Entwurf wird eine Kombination mit acht “Band” und acht “Punkt” ausgewählt. Vier kleine Grünknoten und ein großer Knotenpunkt entlang einen ringförmigen Grünkorridor bilden sich als Basisstruktur des Quartiers zusammen. 

Grün- und Freiraum 
Das Grün- und Freiraumsystem des Quartiers entwickelt sich auf der Grundlage der Basisstruktur Ring. Durch Anpassung ist der Ring wechselhaft und spannungsvoll, womit man es mit vielfältigen Freiraumangebote bestücken kann. Gleichzeitig trägt der Ring zu ununterbrochener fußläufiger Erreichbarkeit des Quartiers bei und versorgt dank der Kaltluftproduktion das ganze Quartier mit frischer und kalter Luft. Des Weiteren bietet der grüne Ring großzügigen Raum für Regenwasserversickerung und - Rückhaltung. 
Die fünf Quartierplätzen werden mit unterschiedlichen Schwerpunkten vorgesehen, die den Aspekt Resiliente Stadt als Entwicklungsprinzip nehmen. Sie bilden den Kernbereich des quartierinternen öffentlichen Lebens ab. Als meist befestigte Fläche im Plangebiet sind die Quartierplätzen mit unterirdische Regenwasserrückhaltung vorgesehen. Das gespeicherte Wasser kann für Bewässerung der Platzpflanzung, bei Katastrophe aber auch als Notfallreserve, genutzt werden. 
Als Ergänzung zu öffentlichem Freiraum werden blockinterne Gemeinschaftsfläche als halböffentliche Freiraum eingestuft, in dem die Gemeinschaftsflächen immer nah an öffentlichem Freiraum ausgerichtet und eine direkt Wege- und Sichtbeziehung immer möglich ist. In normalen Zeiten werden die Gemeinschaftsflächen allgemein-öffentlich zugängig sein, während in Sonderzeiten (z.B. Corona) die Nutzungen angepasst werden können. 

Verkehr und Erschließung 
Der Entwurf sieht vor, eine Autofrei-Community zu schaffen, sodass nur eine Ringstraße durch das Gebiet führt, die die S-Bahn-Station und Haltestelle im Westen und das Quartier im Süden verbindet. Weitere Shared-Straßen werden hauptsächlich zur Anlieferung, Ent- und Versorgung genutzt. 
Gleichzeitig wird das Konzept des Integrierte Smart-Mobilitätsstation in den Plan aufgenommen und sind als Quartiersgaragen im Entwurf vorgesehen. Die Quartiersgaragen dienen als Carsharing-Standort, bietet Stellplätze für Pkws und Fahrräder sowie Ladeanschluss für E-Autos und E-bikes. Außerdem wird die Dachflächen als öffentlicher Freiraum für Sport- und Spielaktivitäten genutzt. 
Die Rad- und Fußwegesystem verlaufen hauptsächlich entlang des grünen Rings. Zudem bestehen in jedem Block halböffentliche Fußwegeverbindungen nach außen, die die Erreichbarkeit des ganzen Quartiers bereichern können. 

Bebauung und Nutzungen 
Die Bebauungsstruktur wird von der fiktiven Rahmenbedingung hergeleitet. Büronutzung herrscht in den Blöcken in Westen und Südwesten des Quartiers, einerseits als Abschirmung zu Verkehrsbelastung, andererseits als organische Weiterentwicklung der fiktiv vorhandenen Bebauungsstruktur. Weiter nach Nordosten nimmt die bauliche Dichte ab. Die Höhenentwicklung der Bebauung verfolgt ähnlicher Logik, mit der Ausnahme, dass der Eingang von S-Bahn-Station ins Quartier der höchste Punkt ist. 
Am Eingang des Quartiers und den Quartiersplätzen konzentrieren sich die meisten Nicht-Wohnnutzungen, die den kleinen Quartieren (Produktionsquartier, Parkquartier, Bildungsquartier, Mehrgenerationenquartier) Namen geben. 
Das Konzept Dritter Ort wird mit gemeinschaftlichen Nutzungen wie z.B. Gemeinschaftsküche und temporärer Arbeitsraum im Wohngebäude (auf dem Dach und im Erdgeschoss) eingeführt.