PSLA 

Eisenacher Straße Außenansicht PSLA

Architektur:
PSLA

Tragwerksplanung:
PORR Design & Engineering GmbH

Technische Gebäudeausrüstung:
PORR Design & Engineering GmbH

Brandschutz:
PORR Design & Engineering GmbH

Thermische Bauphysik, Bauakustik und Raumakustik:
PORR Design & Engineering GmbH

Erläuterungsbericht zum Wettbewerbsbeitrag

Städtebau: Schule als mannigfaltiges Konglomerat

Die Siedlungsgeschichte des Mariendorfs und die geschichtliche Entwicklung der räumlichen Bebauungsstruktur des Ortes spiegeln die zeitgemäße pädagogische Konzeption des Compartment Schul-Typus wider: Mariendorf als Dorf in der Stadt, und die inklusive Ganztagsschule nach dem Prinzip der kleinen Schule in der großen Schule. Das Projekt versucht in diesem Kontext einen neuartigen und selbstbewussten modernen Schulbau in Mariendorf zu gestalten.
Das Projekt ist durch die 2 Stadtraum bildenden freistehenden Baukörper der Schule und Sporthallen definiert. Das rechteckige langgestreckte Sockelbauwerk der Schule ist Nord-Süd gerichtet. Somit ist die kurze Fassadenseite der Eisenacher Straße zugewandt. An der Nordseite des Wettbewerbsgebiet im rechten Winkel zum Baukörper der Schule sind die Sporthallen angeordnet. Dadurch spannt sich der Freiraum für die Sekundarschule auf; Die Schule öffnet sich mit ihren Freiräumen großzügig Richtung angrenzende– Grundschule im Nordosten.
Die Sporthallen sind zwischen Schulbau und Grundschule so platziert, dass sie auch über kurze Wege für Externe leicht auffindbar sind. Der hohe Baukörper wird Richtung Grundschule im Osten und Sekundarschule im Westen auf +8,50 M terrassiert.
Auf dem Sockelgeschoß sind die drei Regel-Obergeschoße für die Compartments positioniert. Die kleingliedrige Konfiguration der Compartments wirkt ähnlich einem kristallinen Konglomerat aus dem Sockel herausragend und macht die vorgesehene heterogene pädagogische Konzeption des Schulgebäudes im Stadtraum sichtbar.
Das Schulgebäude wird von der Eisenacher Straße erschlossen; der leicht auffindbare Haupteingang der integrierten Sekundarschule öffnet sich zum großzügig angelegten Freiraum und Vorplatz. Ein zentral platziertes Treppenhaus erschließt die 6 Compartments in den 3 Obergeschossen. Es werden jeweils zwei Compartments pro Geschoß vorgesehen. Die Räumlichkeiten der WAT sind im Erdgeschoß mit Verbindung zum Außenraum und zur Grundschule organisiert; die Verwaltung befindet sich in zentraler Lage im 1.OG.

Der Mehrzweckbereich mit seiner erhöhten lichten Raumhöhe ist als Teil des ersten Schließkreises direkt an der Eisenacher Straße platziert und bildet das Zentrum und verbindende Raumelement für die Kooperationsaktivitäten der Schule mit dem Quartier.

Freiraumkonzept

Der Schul-Vorplatz ist großzügig angelegt und erhält mit Sitzmöbeln eine attraktive Gestaltung, da er in Bezug auf die öffentliche Nutzung im Schulgebäude eine Quartiersfunktion inne hat.
Das Schulgrundstück erhält nach außen einen grünen aufgeweiteten Rahmen, der die Bestandsgehölze der ehemaligen Kleingartenanlage aufnimmt und der zusätzlich durch heimische Gehölze, Obstbäume und Sträucher ergänzt wird. Vielfältige Lerninseln, der große Schulgarten sowie naturnah mit Holz gestaltete Rückzugsräume liegen hier eingebettet und vermitteln eine inspirierende einladende Atmosphäre. Dieser Bereich ist gleichzeitig eine Erholungsfläche in dem sich die Schüler:innen die Räume aneignen können.
Der Pausenhof bietet vielfältige Spiel-und Bewegungsangebote, wie dem Streetball-Platz, einer runden Tischtennisplatte, Kletternetz mit Hängematten und Boulderfelsen. Grüne Inseln mit Gehölzen und robusten Gräser -/ Staudenpflanzungen sorgen für eine differenzierte Raumbildung und laden zum Sitzen ein.

Das Konzept verfolgt einen starken Innen- Außenbezug zum Gebäude, so sind die grünen Klassenzimmer und die Leselounge direkt den Fachräumen / der Bibliothek zugeordnet.
Die geforderten Sportflächen liegen in direkter Nähe zur Sporthalle und sind durch ein Beachvolleyballfeld ergänzt. Durch die Lage des Kleinspielfeldes im zentralen Pausenhof kann dieses in den Pausen von Schüler:innen optimal genutzt werden.
Die Verbindung zur Schätzelberg Grundschule wird zwischen Sporthalle und Schulgarten vorgesehen. Nach Abbruch der Grundschul-Sporthalle könnte in diesem Bereich eine Erweiterung des Schulgartens und gemeinsam genutzter Bühne erfolgen.
Es wird eine extensive, wenn möglich biodiverse Dachbegrünung auf allen Dachflächen vorgeschlagen. Durch die Höhenstaffelung der Gebäude bieten sich hier in direktem Gebäudebezug kleine Lerninseln und Aufenthaltsbereiche an.
Gestalterisches Zielbild ist ein Lernen im Grünen, wobei die Grünbereiche durch eine hohe Diversität geprägt sind. Die befestigten Bereiche werden als Dränpflaster und wo funktional möglich, z.B. Fahrradständer, in Rasenpflaster ausgeführt. Über 30% des Fassadenanteils ist mit einer vorgelagerten Fassadenbegrünung versehen

Zukunftweisende Pädagogik: Compartment- Schule

Das Projekt versucht als integrierte Ganztagsschule die zeitlichen Strukturen, die den verschränkten Lernrhythmus der Schüler:innen über den ganzen Tag definieren durch eine Maximierung an räumlicher Differenzierung neuartig zu definieren.
Die Compartment-Schule soll als sozial inklusiver Begegnungs- und Entwicklungsraum für Heranwachsende unterschiedlichste Unterrichtsformen unterstützen aber auch eine große räumliche Variabilität zulassen, um als zukunftsorientiertes Lehr- und Lernlabor in der Eisenacher Straße auch neue und zukunftsweisende pädagogische Konzepte zu entwickeln und zu erproben: Schule als Labor für neue Unterrichtsformen.
Die Comparment-Schule ist in kleineren sozialen Verbänden um zentral gelegene „Foren“ gegliedert.
Das Forum ist durch Einblicke und Sichtverbindungen zu den Team-,Stammgruppen- und Teilungsräumen kommunikatives Bindeglied des Compartments. Durch die Übereckstellung des Grundrasters werden die Foren um Nischen und Vorplätze vor die Stammgruppenräume erweitert, die auch „blickdichte“, a-kommunikative, introvertierte Raumsituationen schaffen. Die Foren, Klassen aber auch Teilungsräume sind durch in Schachbrett versetzte Öffnungen (geschlossene Wandflächen, transparente Innenverglasungen) gegliedert. Dadurch kommt der Wand eine pädagogische Größe zu, die wesentlich für die Lehr-und Lernpraxis in der Schule ist. Die Compartments sind durchzogen von jeweils 2 Höfen, die diese zusätzlich mit Tageslicht und Frischluft versorgen.

Optional wurde in den Foren die Möglichkeit einer sanften vertikalen Sichtverbindung angedacht; brandbeständige und trittsichere Verglasung im Vorbereich der Teamräume der Lehrer:innen kann als Sitzmöbel und Instruktionstribüne agieren. Dadurch wird der Teamraum durch ein Oberlicht im Compartment betont.

Durch die Realisierung dieser architektonischen Grundparameter,
1. Alternierende Übereckstellung des Grundrasters und
2. rhythmisierte Abwechslung zwischen Wand- und Öffnung wird das Verhältnis zwischen Rückzug und Begegnung, Introspektion und Extrospektion im Hinblick auf die Aufenthaltsdauer der Schüler:innen und des Lehrkörpers im Ganztag ausgeglichen.

Die fixe Möblierung der Compartments übernimmt und erweitert das Prinzip der vertikalen Wand als pädagogisch wertvolle Fläche und ist in 3 Höhen, 45, 120 und 220 cm so organisiert, dass das Lern- und Kreativmaterial immer verfügbar aber die freien Sichtverbindungen und Durchblicke innerhalb des Compartments nicht beeinträchtigt werden.

Morphologie: architektonische Gestalt: PORÖSE KOMPAKTHEIT

Das Grundgerüst der Gestaltung Schulgebäudes entwickelt sich aus dem Ziel, ein kompaktes Gebäudeensemble zu planen ( AV - Verhältnis unter 0,28). Die Grundeinheit des statischen Rasters, die die Größe eines Stammgruppenraumes abbildet, wird um ca 24 °spiegelgleich verdreht und generiert so einen kompakten aber in seiner Gestaltung der Hüllfläche (Außen-Beziehung zum Stadtraum) und Innen-Wände (Innen-Beziehung zum Forum) mannigfaltiges Beziehungsgeflecht.

Durch die Übereckstellung des Grundrasters ergeben sich eine optimierte Tageslicht- und Frischluftversorgung sämtlicher Außen- und Binnenflächen. Der Teamraum kann zentral in unmittelbarer Nähe und mit direktem Blickkontakt zum Forum platziert werden. Die Morphologie des Grundrisses erlaubt zufällige Begegnungen der Schüler:innen und des Lehrkörpers, mannigfache Einblicke innerhalb der Compartments und dynamische Lern-bzw Freizeitphasen allein, in Klein- oder Großgruppen.

Lüftungskonzept

Die Übereckstellung des Grundrasters erlaubt eine Realisierung der Lüftung aller Unterrichtsbereiche mit dem geringstmöglichen Anteil von mechanischen Lüftungskomponenten. Die Kriterien der Standards Neubau Schulen kann somit in den Unterrichtsräumen ohne mechanische Komponenten über freie natürliche automatisierte Fensterlüftung nachweisbar eingehalten werden. Ergänzend können auch dezentrale mechanische (Abluft) Komponenten mit moderater Dimensionierung zum Einsatz kommen.
Freie natürliche automatisierte Fensterlüftung: durch CO2 abhängige und automatisch angesteuerte Oberlichter wird eine Quer-, Stoß- und Nachtlüftung in den Aufenthaltsräumen stattfinden. Behaglichkeitskriterien werden eingehalten und der CO2 Wert wird unter dem Grenzwert gehalten. Durch schallgedämmte, luftführende und wartungsfreie Überströmelemente kann eine Querlüftung von einem Raum in den nächsten stattfinden. Dabei wirken die 4 Innenhöfe im Schulgebäude wie Licht-und Luftschächte. Die Höfe werden mit durchgehend nachströmender Außenluft vom 1.OG aus versorgt.
Beide Sporthallen werden ebeso frei durchlüftet. Die Fensteröffnungen sind ausschließlich östlich und westlich also von der benachbarten Wohnanlage platziert. (Lärmbelastung) Zusätzlich zur mechanischen Be-und Enlüftung des Veranstaltungs- und Mehrzweckbereichs kann dieser auch durch , Sanitär- und Küchenräumen werden mechanisch entlüftet
Es wurden nur die Haustechnikräume im EG (im Ausmaß von etwa 70 m²) projektiert. Je nach Bedarf können ein einem kompakten Untergeschoss gebäudemittig zusätzliche Haustechnikräume, für zB. etwaige Lüftungsanlagen, vorgesehen werden..

Tageslicht:

Eine Simulation für repräsentative Bereiche ergab, dass für sämtliche Unterrichts- und Arbeitsbereiche ein Tageslichtquotient von mehr als 2% gegeben ist. Das Soll des Rohbauöffnungsmaßes wird für alle Aufenthaltsbereiche übererfüllt.

Konstruktion – Fassade: modularer Schulbaukörper Hybridbauweise

Das Tragskelett wird durch Stahlbeton-Stützen und -Unterzüge in Kombination mit einer Holz-Verbund-Rippendecke (F90) gebildet. Die Entwicklung von einer einzigen quadratischen Raster-Einheit ( A-A mit einer Achs-Spannweite von 7,9 M erlaubt maximalen Vorfertigungsgrad der Stahlbetonelemente (Stützen und Unterzüge), der HVB-Decken - aber auch der Fassaden- und Innenwand-Elemente.
Die lastabtragenden Stahlbetonstützen liegen in allen Geschoßen durchgängig über einander. Sämtliche Fassadenelemente und Innenwände sind nicht tragend. Die Fassade ist in vorgefertigter modularer hochwärmegedämmte Holzfassaden-Elementen vorgesehen, die mit einer hinterlüfteten Faserzementplatte verkleidet ist.
Die Skelettbauweise ist in Hinblick auf die sich dynamisch anpassenden Unterrichtsformen und auf den Lebenszyklus des Gebäudes die einzig resiliente und nachhaltig flexibel anpassbare Bauweise für den Schulbau.

Brandschutz und Rettungswegkonzept

Der Schulneubau und die zugehörige Sporthalle sind aufgrund der jeweils viergeschossigen Ausbildung und der Höhenlage des obersten Aufenthaltsraumes bei ca. 10,80 m über der Geländeoberfläche sowie der geplanten Nutzungseinheitengröße von mehr als 400 m² als Gebäude der Gebäudeklasse 5 einzustufen. Darüber hinaus handelt es sich um einen Sonderbau nach § 2 (4) Nr.3, 6, 7 und 13 BauO Bln. Die Beurteilung erfolgt auf Grundlage der aktuellen Bauordnung Berlin, sowie der Muster-Richtlinie über bauaufsichtliche Anforderungen an Schulen. Da in Teilbereichen eine Versammlungsnutzung mit mehr als 200 Personen geplant ist (Mehrzweckraum im Erdgeschoss) sind auch die Vorgaben der Musterverordnung über den Bau und Betrieb von Versammlungsstätten zu beachten.

Äußere Erschließung

Die beiden Neubauten sind aufgrund der innerstädtischen Lage für die Feuerwehr über das angrenzende öffentliche Straßenland der Eisenacher Straße direkt erreichbar. Unter Berücksichtigung der Entfernung einiger notwendiger Treppenräume zum Straßenland (>50 m) wird eine Zufahrt zum Schulgelände von der Eisenacher Straße vorgesehen, auf dem Gelände ist eine Wendemöglichkeit für die Einsatzfahrzeuge geplant. Vom Vorplatz aus können die rückwärtig gelegenen Treppenräume fußläufig über die teilweise befestigten Außenanlagen erreicht werden. Zur Erleichterung des Löschangriffs werden trockene Steigleitungen in den notwendigen Treppenräumen vorgesehen. Die Rettungswege des Gebäudes werden baulich über notwendige Treppenräume sichergestellt. Zur Aufstellung der Feuerwehr- Einsatzfahrzeuge kann neben dem Vorplatz des Schulgebäudes das öffentliche Straßenland als Bewegungsfläche genutzt werden. Zur Löschwasserversorgung können die Hydranten im öffentlichen Straßenland herangezogen werden, darüber hinaus muss im Rahmen der weiteren Planung aufgrund der großen Grundstückstiefe in Abstimmung mit der Berliner Feuerwehr geprüft werden, inwiefern eine zusätzliche Löschwasserentnahmestelle auf dem Grundstück im Bereich des Vorplatzes notwendig wird.

Rettungswege

Die erforderlichen Rettungswege beider Gebäude werden baulich über direkte Ausgänge ins Freie bzw. in den Obergeschossen über Zugänge zu notwendigen Treppenräumen gewährleistet. Die Treppenräume sind gleichmäßig verteilt und so angeordnet, dass eine Rettungswegführung in entgegengesetzter Richtung möglich ist. Alle Treppenräume führen im Erdgeschoss direkt ins Freie. Aus nahezu allen geplanten Compartments und allen übrigen Räumen ist eine maximale Rettungsweglänge von 35 m bis zum Erreichen eines notwendigen Treppenraumes bzw. eines Ausgangs ins Freie eingehalten. An einigen wenigen Stellen wird die zulässige Rettungsweglänge überschritten (max. 3 m), dies ist aus Sicht der Sachverständigen für Brandschutz genehmigungsfähig, da eine entgegengesetzte Flucht möglich und über die automatische Brandmeldeanlage eine frühzeitige Alarmierung gewährleistet ist. Darüber hinaus kann innerhalb von weniger als 35 m ein anderer Brandabschnitt erreicht werden. In den als Versammlungsbereichen genutzten Räume beträgt die zulässige Rettungsweglänge 30 m. In der Sporthalle wird die zulässige Rettungsweglänge im 2. Obergeschoss derzeit noch überschritten, dies kann jedoch durch geringfügige Änderungen der Planung korrigiert werden.
Die Ausgangsbreite aus den einzelnen Aufenthaltsräumen muss 0,90 m im Lichten betragen, zu den notwendigen Treppenräumen sind Zugangstüren in gleicher Breite wie die lichte Laufbreite erforderlich. In den Versammlungsräumen sind die Vorgaben der MVStättVO zu berücksichtigen, Türen müssen hier mindestens 1,20 m im Lichten breit ausgeführt werden.
Die Treppenlaufbreiten sind mit 1,20 m (Treppen auf der Nord- und Südseite des Schulgebäudes) bzw. mit 2,40 m lichter Laufbreite (zentraler Treppenraum des Schulgebäudes) geplant, in der Sporthalle weisen die Treppen ein lichtes Maß von ca. 1,50 m auf. Diese Breite ist für die in jedem Geschoss möglichen Schüleranzahl ausreichend, es wird dabei keine Aufsummierung der Personenanzahl in allen Geschossen vorgenommen. Dies begründet sich auf der geplanten automatischen Brandmeldeanlage, welche eine Bereichs- und Geschossweise Alarmierung ermöglicht. Hierzu ist im Rahmen der weiteren Planung die Zustimmung eines Prüfingenieurs für Brandschutz erforderlich.

Baulicher Brandschutz

Die tragenden und aussteifenden Bauteile, sowie die Geschossdecken sind für das Schulgebäude und die Sporthalle feuerbeständig herzustellen. Die geplanten Verglasungen innerhalb der Geschossdecke zwischen den einzelnen Obergeschossen werden feuerbeständig ausgebildet.
Aufgrund der Gebäudegeometrie ist im Schulgebäude die Anordnung von inneren Brandwänden erforderlich. Die nach Muster- Schulbau-Richtlinie zulässige Brandabschnittslänge von 60 m wird dabei geringfügig überschritten (ca. 5 m), unter Berücksichtigung der geplanten feuerbeständigen Trennung zwischen den einzelnen Compartments und der geplanten automatischen Brandmeldeanlage bestehen hiergegen keine Bedenken aus brandschutztechnischer Sicht. Für die Sporthalle wäre aufgrund der Abmessungen im EG/1.OG die Anordnung einer inneren Brandwand erforderlich, hierauf soll jedoch verzichtet werden. Auch in der Sporthalle ist eine automatische Brandmeldeanlage vorgesehen, darüber hinaus erfolgt eine Unterteilung der Flächen durch zwei feuerbeständige Wände.
Die Planung sieht vor, nahezu alle Gebäudebereiche im Schulgebäude als so genannte „Compartments“ auszubilden- diese bilden eine nutzungstechnische Einheit. Nach den Vorgaben der Entscheidungshilfen zur BauO Bln ist für diese Compartments eine maximale Größe von 400 m² zulässig. Im vorliegenden Entwurf sind Flächen von bis zu 800 m² geplant, um möglichst großzügige Unterrichtsbereiche zu schaffen. Jedes der Compartments kann über einen direkt erreichbaren notwendigen Treppenraum verlassen werden. Als zweiter Rettungsweg kann über ein benachbartes Compartment ein weiterer notwendiger Treppenraum erreicht werden. Im Erdgeschoss können die einzelnen Compartments/Nutzungen über Ausgänge direkt ins Freie verlassen werden. Als Kompensation für die großen Einheiten soll eine automatische Brandmeldeanlage vorgesehen werden. Diese ermöglicht eine frühzeitige Branderkennung und Alarmierung aller Personen im Gebäude.

Anlagentechnische Brandschutzmaßnahmen

Im Schulgebäude und in der Sporthalle ist eine flächendeckende Brandmelde- und Alarmierungsanlage mit Übertragungseinrichtung zur Berliner Feuerwehr (ÜE) für die Kompensation der übergroßen Compartments vorzusehen. In den notwendigen Treppenräumen des Schulgebäudes und der Sporthalle sind trockene Steigleitungen vorzusehen, die Einspeisung ist im Bereich des Vorplatzes geplant. In allen Gebäudebereichen sind zur Kennzeichnung der Rettungswege beleuchtete Rettungswegkennzeichen vorzusehen, alle Rettungswege bedürfen einer Sicherheitsbeleuchtung. Alle Nutzungsbereiche in den oberirdischen Geschossen des Gebäudes erhalten öffenbare Fenster ins Freie, die auch zur Rauchableitung herangezogen werden können. Sämtliche sicherheitsrelevanten analgentechnischen Brandschutzmaßnahmen sind an eine Sicherheitsstromversorgung anzuschließen. Es ist eine Blitzschutzanlage vorzusehen.

Organisatorische Maßnahmen

Für das Gebäude sind neben einer Brandschutzordnung in den Teilen A - C auch Flucht- und Rettungswegpläne, sowie Feuerwehrpläne nach den anerkannten Regeln der Technik notwendig.

Schlussbemerkung

Aus brandschutztechnischer Sicht ist die vorgelegte Planung grundsätzlich genehmigungsfähig. Im Rahmen der weiteren Planung sind in Abstimmung mit dem Prüfingenieur für Brandschutz und der Feuerwehr die Randbedingungen für die Genehmigung der geplanten Abweichungen festzulegen.