Um den Anforderungen des Neuen Schulbaus zu entsprechen, wurde 2017 die Berliner Schulbau-Offensive (BSO) ins Leben gerufen. Durch sie wird einerseits das ebenfalls 2017 von einer interdisziplinären Facharbeitsgruppe vorgelegte Leitbild mit Empfehlungen zur Schulraumqualität etabliert; andererseits werden die notwendigen Investitionen verstärkt und beschleunigt.
Als landeseigene Wohnungsbaugesellschaft ist die HOWOGE an der Umsetzung dieser herausgehobenen Aufgabe beteiligt und übernimmt hauptsächlich den Neubau der weiterführenden Schulen sowie einige Schulsanierungen. Das Compartment- Modell als ‚kleine Schule in einer grossen Schule‘ stellt das neue Leitbild dar, um den zeitgemässen, gänzlich veränderten pädagogischen Ansprüchen und Erfordernissen den entsprechenden Raum zu geben. Das integrative Konzept nimmt den Ganztag als Schulalltag auf und stellt neue Raumbezüge und Formationen in den Mittelpunkt.
Diesem neuen Leitbild folgt die Gemeinschaftsschule Insel Gartenfeld in Berlin-Spandau, sie ist erst das zweite Neubauprojekt Berlins für diesen Schultyp. Das Projekt, zu dem auch gedeckte und ungedeckte Sportanlagen gehören, exponiert sich durch die Integration eines Verbundstandortes des Bezirks Spandau, dadurch wird ein zusätzliches Fenster in das Quartier geöffnet.
Die Insel Gartenfeld war seit den frühen 1920er Jahren ein zentraler Ort der Berliner Elektropolis und Zeugnis der Industriegeschichte, heute erstes Modellquartier der ‚Smart City-Standorte‘ Berlins und just am Beginn der baulichen Umsetzung der Planungen von 2016 bzw. 2017.
Das Schulgrundstück, prominent am südöstlichen Rand der Insel gelegen, zwischen Kanal und verbleibenden Gewerbebauten, und von der künftigen zentralen Planstrasse 1 erschlossen, bildet den Auftakt zur Insel Gartenfeld und erlaubt die Platzierung eines raum- und bildprägenden Schulhauses mit grosser Strahlkraft. Auf der Insel Gartenfeld wird ein Zielort geschaffen, dessen Vernetzung mit den nachbarlichen Quartieren ebenso gewünscht wird wie eine darüber hinausreichende Signalwirkung. Dies schliesst die öffentlichen Nutzungsanteile der Gemeinschaftsschule und den Verbundstandort ebenso ein wie die nachschulische Nutzung der Sporthallen bzw. Sportfreianlagen.
Von dem beispielhaften Schulbau werden massgebliche Impulse für das Quartier erwartet, aber ebenso ausdrucksstarke Räume, die für den dynamischen Schulalltag ausreichend Elastizität und Anpassungsfähigkeit bieten.
Um eine einheitliche Qualität für die neuen Schulen zu sichern, wurden im Rahmen der Berliner Schulbauoffensive ‚Standards für den Neubau von Schulen‘ vereinbart, die verbindlich anzuwenden sind. Hinzu kommen die Vorgaben der Verwaltungsvorschrift Beschaffung und Umwelt (VwVBU) und die Erlangung des ‚Silber-Standards‘ nach dem Bewertungssystem Nachhaltiges Bauen (BNB). Die daraus abgeleiteten Vorgaben sind in die Auslobung eingeflossen.