Teleinternetcafe Architektur

Architekturbüro: 
Teleinternetcafe Architektur und Urbanismus Krauth Kumberger Schmidt PartGmbB, Berlin
Marius Gantert, Ali Hajinaghiyoun, Verena Schmidt
teleinternetcafe.de

Landschaftsarchitektur:
Treibhaus Landschaftsarchitektur, Gerko Schröder, Hamburg
Edoardo Laner, Gerko Schröder
www.treibhaus.land

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Erläuterungsbericht zum Wettbewerbsbeitrag

Zur infrastrukturell geprägten Westseite wird eine dichte und vorwiegend geschlossene Bebauung ausgeprägt, um dem Quartier eine urbane Adresse zu geben und den städtebaulichen Schallschutz zu gewährleisten. Zur landschaftlich geprägten Nordseite und der im Osten anschließenden kleinkörnigen Bebauung öffnet sich das Quartier mir einer aufgelockerten aber dennoch urbanen Bebauung. Im Süden des Quartiers wird mit einem großen zusammenhängenden Grünraum eine weiche Kante ausgebildet, um die benachbarte Großwohnsiedlung räumlich und programmatisch an das neue Quartier anzubinden.

Um die Fläche für den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren, wird eine „Quartiersschleife“ ausgebildet, von der aus alle Baufelder und die beiden Quartiersgaragen erreicht werden. Eine zentrale autofreie „Kiezachse“ führt als Fußgänger- und Fahrradverbindung entlang einer Platzfolge quer durch das Quartier und bindet dabei die S-Bahn-Station im Westen und die kleinkörnige Bebauung im Osten an. Am westlichen Rand wird das Quartier von einem Radschnellweg flankiert, der das Infrastrukturbündel der „Magistrale“ ergänzt und zusammen mit dem Vorplatz der S-Bahn-Station die Ankommensräume des Quartiers definiert. Durch das Quartier führt ein „grüner Loop“ als fußläufiger Bewegungs- und Verweilraum, der den urbanen „Schwammpark“ im Süden, intimere von Gärten und Spielflächen geprägte Flächen im Osten und die Landschaftskante im Norden miteinander verknüpft und dabei gleichzeitig als Speicher- und Verteilerraum für ein dezentrales Regenwassermanagement dient.

Ausgehend vom „Berliner Block“ und je nach Situation im Quartier werden vier untereinander verwandte Quartiersbausteine entwickelt, die sich hinsichtlich Körnung, Höhenentwicklung und Nutzung voneinander unterscheiden und mit den entwickelten Freiraumbausteinen im Dialog stehen.

  • Der Typ „Produktive Magistrale“ sorgt als hauptsächlich gewerblich genutzte Bebauung für den städtebaulichen Lärmschutz nach Westen. Darüberhinaus bietet er in der Erdgeschosszone Raum für Nahversorgungs- und Quartiersnutzungen, sowie entsprechend seiner Lage an der Magistrale für quartiersbezogene Mobilitäts-Infrastruktur.
  • Der Typ „Kiez Block“ gruppiert sich um die zentrale „Kiezachse“ und erzeugt in seiner 4- bis 6-Geschossigkeit ein Quartierszentrum im menschlichen Maßstab. Je nach Lage werden durch Rücksprünge öffentliche Quartiersplätze ausgebildet oder quartiersdienliche Funktionen wie Quartiersgaragen und KiTas aufgenommen.
  • Der Typ „Große Häuser“ besetzt die Kante des „Schwammparks“ mit einer Solitärbebauung, die der attraktiven Lage am Park mit einer hohen Dichte gerecht wird und gleichzeitig eine möglichst hohe Durchlässigkeit und Belichtung für die zweite und dritte Reihe der Bebauung zulässt. Die nach Süden hin orientierte Sockelzone am Park wird als „urbane Küstenlinie“ mit Quartiersfunktionen im Erdgeschoss und befestigten Vorzonen gestaltet.
  • Der Typ „Grüner Rahmen“ bildet einen grünen Rahmen aus und erzeugt damit den Übergang in die unbebaute Landschaft und die benachbarte Einfamilienhaus-Bebauung, setzt als aufgelockerte Blockstruktur mit vergleichsweise hoher Dichte dabei aber dennoch eine urbane Geste an den Rand des Quartiers.