Netz-Werk-Plus
Angebote für die äußere Stadt
Das Bauen in der äußeren Stadt ist eine Zukunftsaufgabe in Berlin. Hier liegen die baulichen Potenziale, um qualitätsvolle neue Quartiere für kommende Generationen zu errichten. Im Vergleich zum vielfach erprobten Umgang mit dichten, innerstädtischen Quartieren stellt das Bauen in der äußeren Stadt andere Fragen an die Entwicklung eines Quartiers. Die dort vorhandenen Stadtbausteine bieten häufig einseitig ausgerichtete Typologien, weniger Nutzungsmischung und somit das Bild eines losen Patchworks. Dieser Status quo stellt aber gleichzeitig eine große Chance für neue Bausteine dar: Mit einer kritisch beäugten Verdichtung bietet sich die Möglichkeit, an die Enden begonnener Strukturen anzuknüpfen und somit komplementäre Angebote zu machen, kurze Wege zu fördern und Mehrwerte in den unterschiedlichen Bereichen der Quartiere zu schaffen. Auf den unterschiedlichen Ebenen - räumlich, infrastrukturell oder sozial - bilden sich neue urbane Netzwerke!
Offene Planung
Wenn neue Netzwerke passgenau in den städtischen Kontext integriert werden sollen, setzt das eine intensive Auseinandersetzung mit dem Bestand voraus. Unser Vorschlag versteht sich weniger als eine entworfene Gesamtform, als vielmehr als eine mögliche Umsetzung eines Stadtbausteins im „Dazwischen“, die damit immer auf eine konkrete Situation vor Ort angepasst werden kann. Die vorgeschlagenen Stadtbausteine sind flexibel kombinierbar. Die Gebäude sind großenteils neutrale Volumen, die vielfältige Lebens-, Wohn- und Arbeitsformen möglich machen. Die immanenten Netzwerke bündeln ein Spektrum von Themenbereichen, die letztlich mal mehr, mal weniger vor Ort verhandelt werden müssen.
Neue Netzwerke
Der Netzwerkgedanke fördert eine integrierte Betrachtung aller Themencluster: Nachhaltigkeit und Klimaschutz, Mobilität und Bewegung, Materialströme und Ressourcen, Ökonomie und Betrieb, Landwirtschaft und Ernährung, Nachbarschaft und soziale Interaktion, Management und Betrieb sowie digitale Anwendungen. Sie bieten Anknüpfungspunkte für verschiedene städtebauliche Paradigmen der nahen Zukunft wie urbanen Metabolismus, Smart City, oder die regenerative Stadt.
Die Netzwerke Wohnen, Wissen und Gemeinschaft konstituieren die soziale Ebene, die nicht nur die künftige Bewohnerschaft, sondern auch die Bürger:innen der bereits vorhandenen Nachbarschaften involviert. Die Netzwerke Mobilität, Klima und Ressourcen bilden die transformierenden Elemente, die Personen auf CO2-sparendem Weg von A nach B bewegen und die dezentrale Infrastruktur im Quartier einbetten. Darüber hinaus spielt hier auch der anfallende Abfall als Produkt eine entscheidende Rolle in der nachhaltigen Wirtschaftlichkeit seiner Wiederverwertung. Als dritten Cluster bilden sich die Netzwerke Gewerbe, Ernährung und Management. Hier geht es nicht nur um einen lokalen Absatzmarkt der örtlichen Produkte, sondern auch um die Nahversorgung und eine zukunftsweisende Prozessplanung des alltäglichen Quartiersbetriebs.